Zahl der Straftaten in der Königstorpassage hat sich verdoppelt
31.3.2016, 09:39 Uhr"Wir haben uns in den vergangenen Monaten oft mit der Königstorpassage auseinandergesetzt“, sagt Katja Strohacker, Geschäftsführerin der Stadtreklame. Die Stadtreklame vermietet die Läden dort und ist Ansprechpartner für die Händler. Die klagen seit einiger Zeit immer wieder über mangelnde Sauberkeit, über Drogen, über Betrunkene. Gruppen versperren den Eingang der Geschäfte, Einzelne verrichten ihre Notdurft am Schaufenster oder im Fotoautomaten.
"Das ist absolut nicht zuträglich", so Strohhacker. In den letzten Monaten hätten sich außerdem Unruhen und Schlägereien gehäuft. "Insgesamt muss die Aufenthaltsqualität in der Köpa wieder gesteigert werden", findet die Geschäftsführerin.
Vertreter von Ordnungsamt, Baureferat, VAG sowie Polizei, Ladenmieter und nicht zuletzt Katja Strohhacker, die für die Vermietungen in der Königstorpassage zuständig ist, wollen sich daher ab sofort regelmäßig zusammensetzen.
Gemeinsam will man Möglichkeiten finden, das U-Bahn-Verteilergeschoss aufzuwerten und es gleichzeitig für schwierige Personengruppen unattraktiv zu gestalten. So soll das Sicherheitsgefühl für Besucher und Mieter gesteigert werden. Die Überlegungen reichen von mehr Polizeipräsenz bis zu baulichen Maßnahmen.
Mehr Polizei im Einsatz
Tatsächlich hat sich seit 2013 die Zahl der Straftaten in der Königstorpassage verdoppelt. "Vor allem bei den Betäubungsmitteln ist ein Anstieg zu verzeichnen", sagt Elke Schönwald, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Mittelfranken. Gefolgt von Diebstählen und Körperverletzungen. Seit Anfang des Jahres seien deswegen vermehrt Polizeibeamte in der Köpa unterwegs und kontrollieren verschärft, so Schönwald weiter.
"Die gesteigerte Sichtbarkeit der Polizei", glaubt Katja Strohhacker, "schafft schon ein etwas sichereres Gefühl bei Händlern und Besuchern." Mehr Polizei, das ist nur eine Maßnahme, die Strohhacker zusammen mit dem von ihr einberufenen "Runden Tisch" beschlossen hat.
Baureferent Daniel Ulrich lässt prüfen, welche technischen Maßnahmen machbar sind. "Vorstellbar wäre, den Ausgang zum Stadtgraben, der ein Brennpunkt ist, so zu gestalten, dass man zwar raus, aber nicht mehr reinkommt", so Ulrich. Außerdem schlägt er vor, die Köpa "ungemütlicher" zu gestalten. Das Problem sei, dass in der Passage momentan viele verschiedene "schwierige Zielgruppen" aufeinandertreffen. "Die gilt es irgendwie voneinander zu trennen."
"Ich glaube, wir sind auf einem guten Weg und ich bin auf die Ergebnisse gespannt", sagt Katja Strohhacker. Es gehe aber nicht darum, Menschen zu vertreiben, die man in der Köpa schon immer hatte. Obdachlose zum Beispiel sind laut Strohhacker grundsätzlich die friedlichsten.
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