Zwei Todesfälle: Polizei warnt vor "Kräutermischungen"
20.1.2015, 13:34 UhrDas synthetisch hergestellte Rauschgift habe mit Kräutern kaum etwas zu tun. Es zu schnupfen, zu inhalieren oder zu rauchen, komme wegen der ungeklärten Zusammensetzung „Russisch Roulette“ gleich, warnte der leitende Nürnberger Kripomann, Peter Pezold, am Dienstag in Nürnberg.
Insgesamt gebe es inzwischen 100 verschiedene Stoffe, aus denen 450 verschiedene Drogenmischungen hergestellt würden. Konsumenten drohten neben Angstpsychosen auch Krampfanfälle bis zum Herzstillstand, ergänzte Thomas Köppl vom Nürnberger Rauschgiftkommissariat.
Im Jahr 2014 gab es in Mittelfranken zwei Todesfälle und einige Zusammenbrüche, die auf den Konsum von Kräutermischungen als Rauschdroge zurückzuführen sind. Im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft wurde am Dienstag auf die Gefährlichkeit von Kräutermischungen hingewiesen.
Am 6. September 2014 wurde ein 17-Jähriger aus dem Landkreis Fürth während eines Besuchs bei einem Bekannten in Heilsbronn leblos im Bett sitzend aufgefunden. Vorausgegangen war ein Konsum von Kräutermischungen. Die Kräutermischungen hatten zwei Freunde (17 und 18 Jahre alt) des Verstorbenen in Ansbach einen Tag vorher erworben. Die beiden jungen Männer wurden wegen Körperverletzung mit Todesfolge und Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz (BtmG) angezeigt. Gegen den Verkäufer (20 Jahre) der Kräutermischungen wurde ein Verfahren wegen des Verstoßes nach dem BtmG eingeleitet.
In Nürnberg wurde ein 24-jähriger Mann am 14. Oktober 2014 von Angehörigen tot in seiner Wohnung aufgefunden. Auf dem Tisch befanden sich noch Reste einer sogenannten Kräutermischung.
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