Nürnberger Schülerin kündigt an: "Streik einmal im Monat"

29.3.2019, 15:43 Uhr
Künftig wollen Nürnbergs Schülerinnen und Schüler am jeweils ersten Freitag des neuen Monats für besseren Klimaschutz streiken.

© Michael Matejka Künftig wollen Nürnbergs Schülerinnen und Schüler am jeweils ersten Freitag des neuen Monats für besseren Klimaschutz streiken.

NZ: Wie geht es mit den Schüler-Freitagsdemos in Nürnberg weiter?

Miriam Süttmann: Wir wollen jeweils am ersten Freitag des Monats vormittags auf die Straße gehen und uns außerdem internationalen Aktionen oder Schülerstreiks anschließen, wenn dazu aufgerufen wird. Dazwischen kann es auch mal nachmittags Demonstrationen geben oder Aktionen wie zum Beispiel Müll-Sammeln oder Flashmobs. Es gibt da viele Ideen. An dem Streik einmal im Monat vormittags wollen wir festhalten, weil es sonst kein Streik im eigentlichen Sinn ist und öffentlich
nicht so stark wahrgenommen wird.

Miriam Süttmann gehört der Ortsgruppe Nürnberg der Bewegung "Fridays for Future" an.

Miriam Süttmann gehört der Ortsgruppe Nürnberg der Bewegung "Fridays for Future" an.

Für heute hat Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber Schüler aus Nordbayern zur ersten Jugendklimakonferenz nach Erlangen eingeladen – außerhalb der Unterrichtszeit. Nehmen Sie oder andere Schüler der Nürnberger Ortsgruppe daran teil? Und was versprechen Sie sich davon?

Süttmann: Ja, mindestens zehn Schülerinnen und Schüler aus Nürnberg fahren da hin, vielleicht auch mehr. Ich verspreche mir deshalb etwas davon, weil dort ja außer dem Minister auch Experten zu verschiedenen Klima-Fragen dabei sind. Von denen können wir hoffentlich konkretere Antworten bekommen und erfahren, was von den Klimazielen überhaupt noch zu schaffen ist. Bisher gab es ja auch kaum Reaktionen aus der Politik auf unsere Aktionen – die Konferenz ist zumindest mal eine.

Was tun Sie denn persönlich für den Klimaschutz? FFF-Vertretern wird ja immer wieder vorgeworfen, zwar fürs Klima zu streiken, sich aber im Privatleben selber klimaschädlich zu verhalten.

Süttmann: Ich habe durch die Bewegung angefangen, bewusster zu leben. So habe ich meinen Fleischkonsum stark reduziert. Nahezu gar nicht mehr fahre ich mit dem Auto, das geht bei mir gegen Null. Stattdessen fahre ich viel mit dem Öffentlichen Nahverkehr oder mit dem Fahrrad. In der Familie stellen wir manche Lebensmittel selber her, backen zum Beispiel Brot. Mineralwasser trinken wir auch nicht mehr, wir trinken Leitungswasser, das ja auch eine sehr gute Qualität hat. Wir vermeiden Plastik, wo es geht, und verwenden nach Möglichkeit Mehrweg-Flaschen. Und beim Gemüse kaufen wir nichts, was nochmal in Kunststoff eingepackt ist.


Nächster Schülerstreik: Greta Thunberg in Berlin erwartet


Die Nürnberger Schüler demonstrieren wieder am kommenden Freitag, 5. April. Start ist um 11.30 Uhr an der Lorenzkirche.

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