100 Jahre Dienst am Nächsten in Weidenhüll

17.7.2017, 08:21 Uhr
100 Jahre Dienst am Nächsten in Weidenhüll

© Foto: Thomas Weichert

Und zwar mit einem großen Freiluftfestgottesdienst auf dem neuen Dorfplatz vor der Orstkapelle und dem Feuerwehrgerätehaus, den Pfarrer Thomas Thielscher zelebrierte und mit einem anschließendem Festakt im diesmal etwas größer ausgefallenem Festzelt am Waldrand in Richtung Leienfels.

Am Festzug nach dem Festgottesdienst zum Festgelände beteiligten sich alle Pottensteiner Wehren und weitere Nachbarwehren aus der Umgebung und aus dem Nachbarlandkreis Forchheim sowie der Sportverein aus Kirchenbirkig/Regenthal. Insgesamt konnte man 17 Feuerwehren mit ihren Fahnenabordnungen zählen. An der Zugspitze: die Honoratioren der Weidenhüller Wehr mit Schirmherr und Bürgermeister Stefan Frühbeißer (CWU/UWV) vorneweg und dahinter eine stattliche Anzahl von Pottensteiner Stadträten.

Den Weckruf mit Böllerschüssen gestalteten zuvor die Burgschützen aus Leienfels. Der Vorsitzende der Wehr, Markus Grellner, betonte im Rahmen seiner Festrede, dass die Festtage Anlass geben, in das Gründungsjahr 1917 zurückzublicken, in dem 22 junge Männer aus Weidenhüll, Leienfels, Soranger und Graisch die Feuerwehr Weidenhüll gründeten.

Die Grundideale der Gründerväter von einst seien in der Wehr noch heute vorhanden, führte Grellner aus. Die Tradition gelte es zu bewahren, jedoch müsse man sich auch den Aufgaben der Zukunft stellen.

Laut Grellner habe die Wehr bis heute nichts an ihrer Schlagkraft eingebüßt. 27 aktive Feuerwehrleute hören heute auf das Kommando von Kommandant Bernhard Glas. Hinzu kommen noch neun passive Mitglieder. Dass die Schlagkraft der Wehr auch weiterhin erhalten bleibt, gelinge laut Grellner aber nur dann, wenn sich auch in Zukunft genügend Freiwillige finden, die sich für den Nächsten engagieren.

Gute Kameradschaft

"Wenige Ernstfälle und eine gute Kameradschaft für die nächsten 100 Jahre" wünschte kurz und knapp der Vorsitzende der Regenthaler Patenwehr Wolfgang Hofmann, der ein Geschenk überreichte. "Dass die Gemeinschaft bei so einem Festtag zusammenhält, zeigt sich auch daran, dass das Fest mit der Kirche beginnt", so Schirmherr Frühbeißer, der natürlich auch ein Geschenk mitgebracht hatte. Lange Reden der Politik seien gar nicht notwendig, betonte Frühbeißer der es dennoch für ganz wichtig hielt, bei dieser Gelegenheit aus politischer Sicht auf die Gründerzeit vor 100 Jahren zurückzublicken. Denn damals sei die Aufgabe der Wehr noch eine andere gewesen und habe sich auf den Löschauftrag und den Schutz der Bevölkerung konzentriert. Mittlerweile habe sich dies laut Frühbeißer "gravierend geändert". Auch die Gesellschaft ticke inzwischen ganz anders. So werde heute die Feuerwehr auch gerufen, wenn eine Katze nicht mehr vom Baum herunterkommt oder wenn es gelte, ein Wespennest zu beseitigen. Auch nehmen Starkregenereignisse ständig zu und vor allem Unfälle, die für die Feuerwehren eine Schwerpunktaufgabe geworden sind.

Laut Frühbeißer verkennen immer noch viele, dass die Feuerwehrleute für die schnelle Hilfe ihre Freizeit opfern. "Jeder einzelne Feuerwehrmann muss immer bereit sein zu helfen und vor allem richtig zu handeln", so Frühbeißer, Daher müsse man sich auch immer ganz deutlich vor Augen halten, dass man die freiwilligen Helfer nicht überfordert. Der Weidenhüller Wehr bescheinigte der Schirmherr "Gemeinschaftsgeist" der sich auch bei der Erweiterung des Gerätehauses und dem Anlegen des neuen Dorfplatzes gezeigt habe.

Kreisbrandinspektor Stefan Steger zollte den Gründervätern Dank und Respekt und hoffte, dass sich ihr Geist auch auf die kommenden Generationen überträgt. Steger hatte hohe Auszeichnungen des Bayerischen Innenministers im Gepäck: So etwa für Vorsitzenden Markus Grellner das silberne Feuerwehrehrenzeichen des Freistaats Bayern für 25-jährige Dienstzeit und für Georg Röhrer, Siegfried Redel und Johann Meister die gleiche Auszeichnung in Gold für 40 Jahre Dienst am Nächsten.

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