Abiturienten danken für „wunderbare Jahre“
29.06.2012, 20:45 Uhr
Für eine „reibungslose Zusammenarbeit“ bedankte sich Vizeschulleiter Rudi Mense bei der Begrüßung in der proppenvollen Aula. Er attestierte seinen Entlassschülern einen gelungenen Abischerz mit „teilweise kreativ umgestalteten Klassenzimmern“. Erschrocken sei er lediglich über einen zum diesjährigen Abiturientenmotto („ABier-Tour — Bildung nach Maß“) passenden Slogan „Mit jedem Schlückchen wächst der IQ ein Stückchen“. Den Abiturienten wünschte er erst einmal „Zeit zur Muße“. Viele Menschen würden „lieber irgendetwas tun als nichts zu tun“, um sich nicht mit sich selber auseinandersetzen zu müssen.
Eine Premiere gab es für den neuen Schulleiter Hermann Dembowski. „Dieser Abiturjahr ist ein besonderer und ein sehr guter“. Es ist der 50. Absolventenjahrgang. Der Pegnitzer Gesamtnotenschnitt sei mit 2,23 besser als der bayerische Abiturschnitt. 36 Prozent hatten hier „die Eins vor dem Komma“.
Zwei Schüler kamen in die bayerische Begabtenförderung, eine ist im Auswahlverfahren des exklusiven Maximilianeumsstipendium. Fast 90 Prozent der Pegnitzer Abiturienten hätten ihre Schullaufbahn „in einem Rutsch“ absolviert. Ausdrücklich ergänzte er: „Vergessen wir nicht die Fünf, die es leider nicht geschafft haben“.
Für viele sei es „ein langer, oftmals schwerer und anstrengender Weg gewesen“. Sie könnten jetzt mit Fug und Recht sagen: „Endlich ist es vorbei“. Zwölf Jahre lernen, Prüfungen, Kontrolle, Ermahnungen und Druck von Lehrern und Eltern würden sie nun hinter sich lassen.
„Nun ist das Maß für Sie erst einmal voll, genießen Sie den Erfolg“, rief ihnen Elternbeiratsvorsitzende Birgitta Döpke in Anlehnung an das Abiturientenmotto. Eine zwölfjährige Schulzeit sei verbunden „mit gemeinsamen Erfolgen und Musserfolgen“. Aber immer finde man „in der Familie den nötigen Rückhalt“, Deshalb anerkannte sie auch die Leistung der Eltern, ihre Geduld, die Sprösslinge zu motivieren und nach Misserfolgen zu trösten. Eigentlich gehe es darum: „Loslassen, zulassen, aber nicht alleine lassen“. So die Maxime des elterlichen Handelns.
Die Abiturienten und -innen setzten bei der Abschlussfeier klar eigene Akzente. (Nicht nur) Jungs kamen in bis zu knielangen Lederhosen, die Mädels verzichten auf schicke Kleider oder Köstume und kleideten sich in variantenreichem, vielfarbenen Dirndl-Look. Nur ganz wenige Individualisten entzogen sich diesem analog zum „Biertor-Motto“ gewählten Schüleroutfit. Ein durchaus kritisches Resümee zogen die beiden Abiturientensprecher Lena Pflug und Bastian Wagner nach ihrem letzten Ausbildungsabschnitt. Dieser sei auch von Zeitknappheit und Klausurendruck kurz vor dem Notenschluss geprägt gewesen.
Manche Lehrer hätten unterschiedliche Erwartungen und Maßstäbe angelegt. „Bei einem Lehrer waren 15 Punkte unmöglich, beim anderen bekam man sie — fast — geschenkt“. Mancher gewichtete Formalia bei der Seminararbeit zu stark. Bei simplen Höflichkeitsformen wie dem „Grüßen“ erfüllten die Lehrer oftmals selbst nicht ihre Standards.
Gleichzeitig wurde das Engagement einiger Lehrer bis hin zum gemeinsamen Frühstück gelobt. Die Tür zu den Kollegstufenbetreuern Gerhard Wittke und Stefan Schreiber sei „immer offen“ gewesen.
Besondere musikalische Akzente setzte der Abichor mit dem Gänsehaut-Song „I’ll be there“ und mit „Wunderbare Jahre“ von „Emma6“. Mehrstimmig skandierten sie: „Danke für diese wunderbaren Jahre“. Als Dank für die eigenen Eltern überreichten sie mit innigen Gesten Lebkuchenherzen.
Die drei schulbesten Abiturienten mit einen glatten Einserschnitt sind Franziska Böhmer, Martina Kraus und Thomas Loos. Ihnen folgten (bis zum Schnitt von 1,5): Kilian Macht, Anne Pitroff, Jessica Zahn, Anna Wagner, Carolin Ernst, Eva Grellner, Kirsten Neubing, Niklas Stoeber, Anna Luisa Funk, Theresa Meier, Juliana Redel und Dominik Böhmer.
Sie wurden ebenso ausgezeichnet wie besonders engagierte Schüler: Franziska Böhmer, Christin Förster, Rebecca Meier und Ramona Wittmann (alle für Musik), Jan Kohlmann (Schulhomepage), Lena Pflug, Julia Raab und Jessica Zahn (SMV) und Julian Hoch (Technikgruppe).
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