„Affen tanzen“: Mitmachkonzert der Grundschule begeistert

AUERBACH - Wenn aus dem Kinderzimmer Reggae, Ska, Rock und Latinoklänge ertönen, sich Eltern dann dabei ertappen, beim Zubereiten des Mittagessens oder bei der Hausarbeit mit den Hüften zu wippen, dann ist es bestimmt die CD von „Rodscha aus Kambodscha“ und „Tom Palme“, die im Abspielgerät liegt. Die zwei Musiker aus Eichstätt begeistern mit der CD „Affen tanzen“ Kinder wie Erwachsene gleichermaßen.

Beim Mitmachkonzert an der Dr.-Heinrich-Stromer-Grundschule war das nicht anders, wenngleich die Bläsersätze und die Gastmusiker wie die Raith-Schwestern oder Chris Boettcher auf dem hochwertig produzierten Tonträger fehlten. Gitarre, Mundharmonika und ein bisschen von einem Schlagzeug und nicht zuletzt die gute Laune der Musiker reichten aus, um den Funken auf das junge Publikum überspringen zu lassen.

Es gibt einige Kinder, die kennen die Lieder schon, obwohl die CD erst vor ein paar Monaten veröffentlicht wurde. Internetpräsenz und Mitmachkonzerte seit zwölf Jahren machen Roland Schneider und Thomas Wagner — so heißen Rodscha und Tom mit bürgerlichem Namen — zu Stars im Kinderzimmer. Mit ihrem Song „Kalamari“, einer Auskoppelung aus ihrer CD, stürmten sie jüngst auf Platz eins der Charts des Kinderradiokanals.

Hinter der CD mit Liedern, die sich um eine Fantasiewelt im Dschungel drehen, steckt ein pädagogisches Konzept. Deshalb sind Rodscha und Tom gerngesehen in Kindergärten, Schulen oder integrativen Einrichtungen. Mitmachlieder gelten als ein Mittel zur Förderung von Konzentration und Kreativität. Damit das Mitmachen mittels der CD noch verstärkt animiert wird, sind eine Playback-Version, die Liedtexte mit den entsprechenden Gitarrengriffen und ein Mitmachspiel mit dabei. So können Kinder selbst aktiv werden.

Auch die Kinder der Grundschule und von Auerbacher Kindergärten sind sofort mit bei der Sache: tanzen, hüpfen, drehen sich im Kreis, singen mit und lassen sich von der Gute-Laune-Musik anstecken. Die beiden Musiker schaffen das spielend: „Es ist wichtig, dass du Kinder ernst nimmst“, sagt Thomas Wagner, „und du musst authentisch sein.“

Es sollen Botschaften mit den Liedern transportiert werden: Stark sein, Selbstvertrauen haben. „Wir leben in einer kommerziellen Gesellschaft voller Leistungsdruck, in der Kindsein immer weniger wird. Dem wollen wir entgegenwirken“, sagt Roland Schneider: „Kinder sollen Kinder sein.“

Für Schneider begünstigen gute Bewegungslieder die ganzheitliche Entwicklung: „Sie stärken das Selbstvertrauen und fördern Sprachkompetenz, Körperwahrnehmung, Fantasie, Kreativität und Koordination.“ Der Musiker muss es wissen: Er ist Diplompädagoge. Zusammen mit Wagner bietet man Fortbildungen zum Thema Musik und Bewegung an. Bei bereits 300 Seminaren hat man Erzieherinnen und Lehrern Mitmachlieder beigebracht und Anregungen gegeben.

Vom pädagogischen Konzept wissen die Kinder bei den Live-Konzerten natürlich nichts und interessieren sich sicherlich auch nicht dafür. Sie wollen Spaß haben mit den beiden familiären und bunten Typen.