Altstädter wollen zurück in den Profifußball
23.02.2011, 17:19 Uhr
Dafür muss, wie Aufsichtsratsvorsitzender Mathias Fleischmann und Vorstandsvorsitzender
Wolfgang Gruber bei der Mitgliederversammlung betonten, die Jugendarbeit weiter intensiviert werden, um viele eigene Talente rekrutieren zu können. Als erster Schritt soll zusammen mit dem BSC Saas ein Nachwuchs-Leistungszentrum gestartet werden.
Knapp acht Monate nach der Rücknahme des Insolvenzantrags ist die Entschuldung des einst mit Verbindlichkeiten von rund zwei Millionen Euro belasteten Vereins gut vorangekommen. „Der große Berg ist überschritten. Mit den meisten Gläubigern haben wir uns geeinigt. In diesem und im kommenden Jahr werden wir für die Bedienung der Altschulden jeweils zwischen 15000 und 20000 Euro aufwenden müssen“, erklärte der Aufsichtsratschef. Die erste Mannschaft soll das Aushängeschild des Vereins bleiben, so Fleischmann.
Um das wirtschaftliche Risiko für den Gesamtverein herauszunehmen, beschloss die Mitgliederversammlung bei zwei Enthaltungen eine Ausgliederung der ersten Mannschaft in eine GmbH. Alle Anteile der GmbH hält die SpVgg. Durch die in jüngster Zeit zustande gekommene Kooperation mit Bauunternehmer Alois Dechant, dem früheren Präsidenten des einstigen Regionalligisten SC Weismain, der mittlerweile auch dem Aufsichtsrat der SpVgg angehört, möchte man die Suche nach Sponsoren auf eine breitere Basis stellen und verspricht sich insbesondere auch mehr Chancen auf Sponsorengelder aus der gesamten Region. „Ohne den Standort nach Weismain zu verlegen, wollen wir uns doch auch ein Stück weit als oberfränkischer Verein begreifen. Die SpVgg ist und bleibt aber ein Bayreuther Verein mit Heimat in Bayreuth“, erklärte Dr. Fleischmann.
Davon unbenommen werde in Zukunft die Reserve der SpVgg ihre Punktspiele in der Bezirksliga Ost im Waldstadion in Weismain austragen. Probleme, etwa seitens der Spielleitung, da Weismain geografisch eigentlich zum Gebiet der Bezirksliga West gehört, gebe es nicht. Darüber hinaus würden auch ausgewählte Spiele der ersten Mannschaft künftig in Weismain ausgetragen. Am 6. Mai etwa soll die Partie gegen Eintracht Bamberg abends unter Flutlicht in Weismain steigen.
„Ich bin fest überzeugt, dass wir dort für die Begegnung mehr Zuschauer haben als in Bayreuth. Außerdem wird das Spiel in voller Länge live auf Oberfranken-TV gezeigt. Dies wäre in Bayreuth auch nicht passiert“, betonte Gruber. Wenn in der kommenden Bayernliga-Saison, wie angestrebt, ein Platz unter den ersten zehn und damit die Qualifikation für die neue, viertklassige Regionalliga Bayern geschafft wird, dürfte laut Dr. Gruber die Diskussion über den Bau einer Flutlichtanlage im Hans-Walter-Wild-Stadion wieder akut werden. „Da wir nicht unbedingt davon ausgehen können, hierzu kurzfristig vom Stadtrat eine positive Entscheidung zu bekommen, werden wir in dem Fall Weismain als zweite Spielstätte angeben. Flutlichtspiele können dann ohne Probleme dort ausgetragen werden“, so der Vorstandsvorsitzende.
Das neue Nachwuchs-Leistungszentrum für die D-, C- und B-Jugend soll auf den Sportanlagen auf der Jakobshöhe sowie auf den Plätzen des BSC Saas heimisch werden. „Die Brauerei Glenk hat nämlich dementiert, dass die Jakobshöhe je zum Verkauf angestanden war. Die Jakobshöhe bleibt uns also erhalten und kann für den Nachwuchsbereich genutzt werden“, so Dr. Gruber. Bedauerlich fand es der Vorstandsvorsitzende, dass nicht auch der FSV Bayreuth als dritter Partner mit ins Boot für das Nachwuchs-Leistungszentrum geholt werden konnte.
Um Geld für die Altstadt zu akquirieren, soll demnächst durch vier Mitglieder aus Vorstand und Aufsichtsrat auf der Autobahneinhausung bei Laineck eine Photovoltaikanlage errichtet werden, die kontinuierlich Einspeisungsvergütungen abwirft. Guter Dinge zeigten sich Dr. Fleischmann und Dr. Gruber auch, dass bald mit der Stadt der angestrebte Nutzungsvertrag für das Hans-Walter-Wild-Stadion abgeschlossen werden kann.