Auerbach bekommt gehobenen Wohnmobilplatz
28.6.2016, 19:13 UhrInsgesamt sind in den vergangenen Jahren sechs Flächen sondiert worden, bis die endgültige Entscheidung getroffen worden ist.
Der Bauausschuss des Stadtrats hat sich mit der Planung bereits befasst, der Stadtrat selbst muss es noch tun. Wobei das Thema als solches ja nicht neu ist und mit dem Beschluss des Haushalts in der vergangenen Woche auch 300 000 Euro für diese Maßnahme bereitgestellt worden sind. Damit soll eine Übernachtungsmöglichkeit für die „Wohnmobilisten" geschaffen werden, die durchaus gehobenen Standard aufweisen kann.
„Und ich bin überzeugt davon, dass der Platz auch angenommen wird", sagte Bürgermeister Joachim Neuß, von den Nordbayerischen Nachrichten nach der durchaus respektablen Investition befragt. Schließlich, so Neuß, handele es sich um einen Platz in Ideallage. „Wir haben gleich in der Nähe eine Tankstelle und auch Versorger, wo man einkaufen kann." Und wer am Abend noch in die Stadt möchte, der habe es auch nicht weit.
Auch von der Ausstattung her geht der Bürgermeister davon aus, dass am Behälterweiher ein beliebter Platz entstehen könnte. „Wer diesen einmal erlebt hat, der kommt auch wieder", ist er sicher. Was man vom bisherigen Stellplatz am Franz-Josef-Strauß-Platz nicht sagen könne. Dieser bietet außer einer Stellfläche auf mehr oder weniger offenem Gelände überhaupt keine Infrastruktur.
Er hat auch Besucher nicht unbedingt entzückt, die dort mit ihrem Wohnmobil übernachtet haben. Dies sei aus Briefen zu lesen gewesen, gab der Bürgermeister zu. Bisher hatte sich das Projekt ja bekanntlich verzögert, weil das Gelände lange Zeit nicht geräumt wurde. Das Thema ist nun vom Tisch.
Das Gelände ist mit rund 3000 Quadratmetern durchaus großzügig bemessen. Zwar macht der eigentliche Wohnmobilstellplatz davon „nur“ rund 1350 Quadratmeter aus, aber die restliche Fläche soll ebenfalls begrünt und bepflanzt werden, um sie dann auch als Freizeitanlage mit Bänken nutzen zu können.
Öffentlich zugänglich sei er und von der Lage her ebenfalls ideal für das benachbarte Seniorenpflegeheim. Einen Großteil der geschätzten 300 000 Euro machen mit guten 130 000 Euro die Tiefbauarbeiten aus. Die eigentliche Ausstattung für die Ver- und Entsorgung von Wohnmobilen fällt mit rund 12 000 Euro an Kosten vergleichsweise gering aus.
Der Tiefbau schlägt derart hoch zu Buche, weil das Gelände zusätzlich aufgefüllt werden muss, um es für den künftigen Zweck nutzen zu können. Auch die Begrünung der rund 3000 Quadratmeter Fläche ist mit gut 40 000 Euro der zweitgrößte Posten bei der Kostenschätzung.
Hinzu kommen noch die Beleuchtung der künftigen Freizeitfläche und Kosten für den Abbruch von alten Gebäuden, die sich auf dem gekauften Gelände befinden. „Das müssen wir vergeben, das kann der Bauhof in dieser Größenordnung nicht mehr machen“, sagt Neuß. Alles in allem ist die Stellplatzanlage inklusive der Nebenkosten auf rund 250 000 Euro veranschlagt, die östlich davon geplante Freizeitanlage auf knapp 65 000 Euro.
In einem ersten Schritt sollen am Behälterweiher acht Stellplätze für Wohnmobile entstehen. Jeder ist zehn Meter lang und fünf Meter breit. Die Zufahrt ist ebenso großzügig angelegt und dürfte beim Rangieren damit keine Probleme bereiten. Während der Wendeplatz asphaltiert wird, sind die Stellflächen selbst als Schotter-Rasen angelegt. Von der Fläche her könnte der Platz um weitere vier Stellflächen erweitert werden.
Für je vier Plätze wird es nach der Fertigstellung eine Stromsäule geben, außerdem kommt eine beheizte Frischwassersäule, schließlich soll der Platz auch im Winter genutzt werden können. Beide Einrichtungen funktionieren über Münzautomaten. Das Abwasser der Fahrzeuge kann über einen beheizten Bodeneinlass mit Spülung beseitigt werden.
Außerdem kommt noch ein so genannter Cassettenausguss für Bordtoiletten. Sowohl Neuß als auch Bauamtsleiterin Margit Ebner gehen davon aus, dass die Anlage noch heuer fertiggestellt wird. Die Ausschreibung der Arbeiten ist im Juli geplant, die Vergabe durch den Stadtrat im September.
„Wir werden damit kein Geld verdienen, aber wir sehen darin einen Belebung für den Ort", sagt Neuß. Er geht außerdem davon aus, dass sich der Platz in zwei bis drei Jahren bekannt gemacht haben wird. „Wir werden uns um die Eintragung in den einschlägigen Handbüchern für Wohnmobiltouristen kümmern."
Auch die Beschilderung im Ort ist wichtig. Diese gestalte sich aber aufgrund der zentralen Lage des Platzes sowohl von der Bundesstraße 85 als auch von der Bundesstraße 470 her als relativ einfach.
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