Buntes Pegnitz hat die Neonazis niedergepfiffen
01.04.2012, 10:45 UhrDer evangelische Dekan Dr. Gerhard Schoenauer, der die Gegendemonstration initiiert hatte, konnte neben zahlreichen Bürgern auch seinen katholischen Amtsbruder Dominik Sobolewski aus Auerbach , Pastor Stefan Schörk von der evangelisch-methodistischen Kirche sowie Vertreter der verschiedensten Organisationen, Parteien, Gewerkschaften oder Jugendgruppen vor dem neuen Rathaus willkommen heißen. Er freute sich, dass so viele "Freunde der Demokratie und des aufrechten Gangs" Zivilcourage zeigten.
Begleitet von Klängen des Posaunenchors unter Leitung von Kantor Jörg Fuhr sprach Schoenauer von "Null Toleranz, wenn braune Chaoten versuchen, ihre Gewalt auf unseren Straßen auszuleben".
Bürgermeister Manfred Thümmler dankte dem Dekan für sein Engagement. Auch im Namen der zahlreich erschienenen Stadträte sprach er von "Auftrag und Verpflichtung, solche Entwicklungen aufzuhalten". "Hass gegen Minderheiten" dürfe in Pegnitz keine Chance haben.
Stolz zeigte er sich darauf, dass in seiner Stadt nicht weniger als 52 verschiedene Nationalitäten zusammenleben. Nicht zuletzt hätten nach dem Weltkrieg 4000 Heimatvertriebene kraftvoll mitgeholfen, die Stadt zu ihrer heutigen Blüte zu entwickeln. Sie alle seien heute bestens integriert. Darüber hinaus pflege Pegnitz Städtepartnerschaften in verschiedenen Ländern.
Spätestens, als der Platz rund um den Springbrunnen am Alten Rathaus von einem starken Polizeiaufgebot abgeriegelt wurde, war klar, dass die Neonazis tatsächlich aufmarschieren würden. Sie wurden von einem Einsatzzug der Polizei und einem Unterstützungskommando am Bahnhof in Emfpang genommen und schließlich vorbei an den friedfertigen Bürgern durch die Brauhausgasse zum genehmigten Kundgebungsplatz geleitet.
Dort spannten sie ihre Transparente auf und befassten sich tatsächlcih - wie angekündigt - mit der "sozialen Ausbeutung durch Zeitarbeit". Allerdings waren die Ausführungen kaum zu verstehen. SPD-Stadtrat Oliver Winkelmaier: "Pegnitz hat die Neonazis niedergepfiffen. Ich bin stolz auf meine Stadt".
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