CabrioSol nahm Therme Obernsees Gäste ab
16.1.2013, 23:39 UhrTrotz eines leichten Aufwärtstrends und trotz der Rückstellung der geplanten Kindererlebniswelt schreibt die Therme auch heuer voraussichtlich tiefrote Zahlen. Wie berichtet, geht der nunmehr einstimmig verabschiedete Haushaltsplan von einem Betriebskostendefizit in Höhe von 405 000 Euro aus. Insgesamt muss der Zweckverband eine Umlage von 942 000 Euro schultern, wobei 633 000 auf den Landkreis und gut 308 000 Euro auf die Gemeinde Mistelgau entfallen.
Der neue Tarif mit dem Alleinstellungsmerkmal, dass Kinder in Begleitung Erwachsener freien Eintritt haben, war auch diesmal Thema. Geschäftsführer Gernot Geyer freute sich zwar, dass vermutlich deshalb die Besucherzahl gegenüber 2011 wieder um rund 9000 Personen gestiegen sei, gab aber auch zu, dass der Erfolg nicht so durchschlagend gewesen sei, wie erhofft. Wichtig sei aber die Erkenntnis, dass auch ein Besucher, der keinen Eintritt zahle, Umsatz mache.
Interessant war das Eingeständnis von Zweckverband und Betreibergesellschaft GMF, dass der neue Tarif in gewissem Sinn eine Reaktion auf zuvor überhöhte Preise gewesen sei. Als neue Konkurrenten mit Dumpingangeboten auf den Markt gegangen seien, habe man handeln müssen. Weil eine prozentuale Reduzierung vermutlich verpufft wäre, sei man trotz anfänglicher Bedenken auf die Idee gekommen, Kinder frei zu stellen und erstmals auch eine nur zweistündige Badezeit anzubieten. Dies komme gut an, wie Gästereaktionen zeigen.
Die GMF rechnete erstmals auch öffentlich vor, dass Kunden an das CabrioSol in Pegnitz verloren gegangen seien. Immerhin seien früher 19 Prozent der Badegäste aus den Bereichen Pegnitz und Forchheim angereist. Nachdem dort Ganzjahresbäder eröffnet worden sind, sei die Gästezahl in Obernsees um über zehn und bei den Kindern sogar um 16 Prozent zurückgegangen.
Auch wenn es verlockend erscheine, verstärkt um finanzstarke Jungsenioren zu werben, bleibe Obernsees doch eine Familientherme. Das bringe natürlich auch einen erhöhten Instandsetzungsaufwand mit sich, den man aber gerne leiste. Vorsitzender Hermann Hübner: „Trotz ihrer 15 Jahre können wir optisch und technische eine Therme auf dem neuesten Stand anbieten.“ Dennoch soll hier der Haushaltsansatz von 490 000 auf 350 000 Euro zurückgefahren werden.
Andere Kosten aber seien unausweichlich: So schlägt heuer allein die Stromrechnung mit rund 50 000 Euro mehr zu Buche. Die größte Unwägbarkeit ist und bleibt aber das Wetter. Ein warmer August wie im vergangenen Jahr kann die ganze Bilanz verhageln.
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