Der Mann mit dem magischen Maßband wird 80
29.9.2011, 21:36 Uhr„Mein Motto heißt: Leben und leben lassen.“ Der Jubilar ist rüstig und noch immer ausgesprochen sportlich. Er geht gerne Kegeln, Laufen oder Eisstockschieben. Beim Siedlerlauf im August war er der älteste Teilnehmer, der sich auf die Strecke machte. Seine Fitness ist nicht zuletzt den Nordbayerischen Nachrichten zu verdanken, die er seit rund eineinhalb Jahren in den frühen Morgenstunden zuverlässig zustellt. Mit dem ihm eigenen Humor sagt Iger: „Ich lebe nicht, um zu arbeiten, sondern ich arbeite, um zu leben.“
Über Jahrzehnte war für den Auerbacher, der in der Alten Münze am Schlosshof geboren ist, neben dem Beruf und dem eigenen Baugeschäft der Handballsport der Lebensmittelpunkt. Er hat einige Tiefs, aber auch sehr viele Hochs der Sparte miterlebt. Zwei Ereignisse waren für ihn gleich wichtig: Die Einweihung der lange ersehnten Dreifachhalle im Herbst 2003 und der Aufstieg der Ersten Mannschaft in die Bayerische Oberliga im Mai 2009. Die allerschönsten Jahre jedoch, so sagt er selbst, waren seine ersten Jahre als Spartenleiter. Damals gab es in Auerbach nur eine Jugend- und eine Vollmannschaft. Mit den Erfolgen kam der Aufschwung für die Handballer. Als Iger sein Amt nach fünf Jahrzehnten an Dieter Jasper übergab, waren zehn Teams im aktiven Spielbetrieb. Noch heute freut sich der Jubilar über die Helmut-Ott-Halle, die er an manchen Wochenenden mehrmals zu Handballspielen besucht. Besonders stolz ist er, dass die Handballer momentan in Auerbach die „Nummer Eins im Sport“ sind.
Als die Sparte 1946 gegründet wurde, war von Hallen noch lange nicht die Rede. Die Handballer spielten – genauso wie die Fußballer – auf dem so genannten Großfeld. Den wohl größten Sieg in der Geschichte erspielten sich die Handballer auf dem Großfeld. Mit 19:0 Toren wurde der Gegner Anfang der 50-er Jahre vom Platz gefegt. Peter Iger spielte damals selbst in der Ersten Mannschaft. In seiner Jugend war er zudem ein sehr guter Turner und Leichtathlet, spielte aber auch Fußball und Faustball.
Ehrenamtspreis
Als Erstem verdienten Funktionär im Bayerischen Handballverband (BHV) wurde dem Auerbacher im März 2007 der Ehrenamtpreis verliehen. Die Auszeichnung hat Seltenheitswert. Sie wird pro Saison nur an drei Funktionäre pro Bezirk übergeben. Bei der Überreichung des Preises erinnerte der Bezirksvorsitzende Werner Guzik an die legendären Spiele in der früheren Auerbacher Sporthalle, die wegen ihrer „angenehmen Enge“ als „Peters Wohnzimmer“ bezeichnet wurde und nur durch einen Trick Igers mit einem verkürzten Maßband überhaupt als ligataugliche Sporthalle abgenommen worden war. Die BHV-Ehrung ist für den 80-Jährigen eine unter vielen Auszeichnungen. Peter Iger erhielt bereits 1975 die BHV-Verdienstehrennadel in Silber. 1982 folgte die Goldene und 1996 die Ehrennadel in Gold mit Brillant. Sehr gefreut hat er sich 1999 über das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für langjährige ehrenamtliche Tätigkeit. 1951 trat Peter Iger dem ASV Auerbach bei. Er war einige Jahre Schriftführer und eine Periode stellvertretender Vorsitzender. Seit 2001 ist er Ehrenmitglied.
Einen großen Rückhalt hatte Iger bei seinem Hobby stets bei seiner Familie. Ehefrau Gerda, mit der er im Mai 2006 die Goldene Hochzeit feierte, und Sohn Winfried sind beide ebenso Handballbegeistert wie der Jubilar selbst. Dennoch hat Iger noch Zeit für weitere Hobbys: Er ist Mitglied der Arbeiterwohlfahrt, der Hallen- und Badgesellschaft sowie bei der Siedlergemeinschaft, dem Skiclub, dem Versehrtensportverein und einem Kegelclub. Als Fördermitglied unterstützt er das Rote Kreuz. Seit 56 Jahren gehört Peter Iger der SPD an. Eine Periode saß er für die Genossen im Stadtrat. Zum heutigen Geburtstag gratulieren neben Familie und Freunden auch „seine“ Vereine sowie auch Bürgermeister Joachim Neuß.
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