Dieselnetz statt Elektrifizierung im Pegnitztal?
31.7.2014, 17:28 UhrDer Fahrdraht für diese Strecke bleibe also in weiter Ferne, resümiert Christian Nikol, verkehrspolitischer Sprecher der Partei „Die Franken“. Darum fordert die Partei weiterhin eine Vorfinanzierung durch den Freistaat. In der politischen Realität sei es nicht selten so, dass im Hintergrund bereits Tatsachen geschaffen werden, während in der Bevölkerung noch Vorbehalte existieren. „Einen solchen Fall erleben wir derzeit im Schienenverkehr von Mittel- und Oberfranken. Denn während sich Bürgerinitiativen für den Erhalt der Fachwerkbrücken im Pegnitztal einsetzen, Bürgermeister und die regionale Wirtschaft Bündnisse für die Elektrifizierung der Bahnstrecke schließen und sich Häuslebauer rechts der Pegnitz auf die S-Bahn freuen, schreibt die Bahn das Dieselnetz aus. Eine Ausschreibung für zehn Jahre, die noch einige Jahre läuft“, so Nikol. „Das heißt, wir sprechen hier effektiv von 15 Jahren garantiertem Dieselbetrieb auf der Strecke Nürnberg-Hof beziehungsweise Nürnberg-Cheb (Eger)“.
So werde die Elektrifizierung der auch für den Güterverkehr wichtigen Franken-Sachsen-Magistrale ein weiteres Mal nach hinten geschoben. „Wenn man sich vorstellt, dass dieser Ausbau bereits zum Mauerfall vor 24 Jahren projektiert wurde“, sagt Andreas Brandl, der Ortsvorsitzende der Partei in Lauf, „dann fällt es einem schwer, nicht von fränkischer Benachteiligung zu spreche.“ Denn schließlich erscheine das Projekt in jedem Verkehrswegeplan aufs Neue, doch angegangen wurde es noch nie. Stattdessen plane man wohl die Strecke Hof-Regensburg mit Fahrdraht zu versehen. „Das würde dann den Güterverkehr am Großraum Nürnberg und damit an Rangierbahnhof und Güterverkehrszentrum im Hafen vorbeileiten“, so Brandl weiter. „Der Franken-Sachsen-Express wird wohl weiterhin in Hof einen Lokomotivenwechsel vornehmen“, so der Laufer weiter, „was unzeitgemäß und vor allem unrentabel ist.“
Die Franken erneuern in einer Erklärung an die Medien ihre Forderung: Der Freistaat müsse diese Baumaßnahmen dem Bund und der Bahn vorfinanzieren, so Nikol, „denn wir sind uns sicher, dass das, was bei der Strecke München-Lindau funktioniert, hier auch Erfolg haben würde.“ Auch vertritt die Partei nach wie vor die Meinung, dass die BEG Frankens Probleme nicht vom entfernten München aus lösen könne. „Bei dieser Entfernung wird nur das Bestehende verwaltet,“ so klagt Christian Nikol abschließend.
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