Differenziertere Grundgebühr für Pottensteiner Abwasser

28.11.2017, 23:03 Uhr
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© Irene Lenk Symbolbild

Pro Kubikmeter bezogenes Frischwasser werden für den Kubikmeter in die Pottensteiner Kläranlage eingeleitetes Abwasser weiterhin 3,15 Euro für die Anschlussteilnehmer fällig. Bei einem Wasserzähler, der vier Kubikmeter pro Stunde schafft, werden aber sowohl beim Frischwasserbezug als auch beim Abwasser künftig jeweils eine Grundgebühr von 36 Euro pro Jahr fällig. Ein normaler Haushalt bezahlt somit nun insgesamt 72 Euro Grundgebühr für Trink- und Abwasser.

Hat ein Haus größere Wasserzähler, wird es entsprechend noch teurer: Dann fällt bis zu 142 Euro Grundgebühr für einen Wasserzähler an, der mehr als 16 Kubikmeter in der Stunde schafft. Davon gibt es im gesamten Anschlussgebiet jedoch nur einen: den des Hallenbades Juramar. Dennoch werden gerade Kleinverbraucher, die wenig Trinkwasser benötigen, nun tiefer in die Tasche greifen müssen.

Mit vier Gegenstimmen

Gegen die Einführung einer Grundgebühr beim Abwasser stimmten die Stadträte Birgit Haberberger, Franz Macht und Erwin Sebald (alle CSU-Fraktion) sowie Peter Wiegärtner (JL). Wie Haberberger betonte, sei die Einführung einer Grundgebühr beim Abwasser kein Anreiz für die Bürger, Wasser zu sparen. Sie hätte es lieber gesehen, wenn die Einleitungsgebühr auf 3,42 Euro erhöht worden wäre. Diese Meinung der CSU kritisierte Hans Schleicher (BU) am Ende der Sitzung scharf. Für Bürgermeister Stefan Frühbeißer (CWU-UWV) ging es bei Einführung der Abwassergrundgebühr um mehr Beitragsgerechtigkeit. Der ohnehin vorhandene Aufwand für den Betrieb der Kläranlage und Unterhalt des Kanalnetzes würde dadurch gerechter verteilt. Daher sei es nur konsequent, beim Abwasser den gleichen Maßstab anzuwenden wie beim Frischwasser, so der Rathauschef.

Frühbeißer verwies darauf, dass der Wasserverbrauch zurückgegangen sei. Die logische Konsequenz des Wassersparens sei somit ein Anstieg der Gebühren. Außerdem sei in den nächsten Jahren bis 2021 mit einer normalen Kostensteigerung von durchschnittlich zwei Prozent pro Jahr zu rechnen. So müssen zirka 770 000 Euro an jährlichen Kosten im Abwasserbereich durch die Gebühren der Bürger gedeckt werden. Außerdem stehe die Überprüfung des kompletten Kanalnetzes an, das auch hydraulisch berechnet werden müsse.

"Das sind enorme Kosten, die auf die Kommune und somit auf die Bürger zukommen", betonte Frühbeißer. Außerdem sei das Problem der Schlammbehandlung in der Kläranlage noch zu lösen. Nämlich dann, wenn der Klärschlamm nicht mehr auf landwirtschaftliche Nutzflächen ausgebracht werden darf. Der Bürgermeister zollte seinen Rathausmitarbeitern Lob. Diese hätten die Gebühren in der Vergangenheit realistisch kalkuliert. Außerdem habe man in Pottenstein im Vergleich zu manch’ anderen Gemeinden trotz hoher Investitionen in den Abwasserbereich noch günstige Gebühren.

Roland Lang (BU) hielt die Einführung einer Abwassergrundgebühr unterdessen für "vertretbar". Denn ohne diese stiege die Einleitungsgebühr deutlich an.

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