Drei Brände an Asyl-Unterkünften zeitgleich

13.12.2014, 00:21 Uhr
Drei Brände an Asyl-Unterkünften zeitgleich

© Foto: Siegfried Fuchs

Gegen 22.45 Uhr am Donnerstag wurde zunächst ein Dachstuhlbrand im ehemaligen „Gasthof zur Goldenen Krone“ gemeldet. Beim Eintreffen der ersten Wehren standen nicht nur mehrere Stockwerke des Gebäudes an der Hirschbacher Straße in hellen Flammen, fast zeitgleich brannte es auch im dazugehörigen Wirtschaftsgebäude sowie im Wohnhaus an der Hauptstraße.

Alle drei Gebäude waren in monatelanger Arbeit vom Eigentümer, der Kaufmann Immobilien GmbH und Co. aus Nürnberg saniert und für ein Asylbewerberwohnheim hergerichtet worden. Wie vonseiten des Eigentümers beziehungsweise des Architekten zu erfahren war, sollten in der kommenden Woche die ersten Asylsuchenden in den neuen Räumen untergebracht werden.

Zur Brandbekämpfung waren Feuerwehren mit ihren Atemschutzkräften aus dem gesamten Pegnitztal von Neuhaus bis Hohenstadt und Hersbruck und sogar von Schnaittach eingesetzt. Auch BRK, ASB und Notfall-Seelsorger waren vorsorglich alarmiert worden. Während die Brände in den beiden kleineren Gebäuden relativ rasch gelöscht werden konnten und für die polizeilichen Brandfahnder gesperrt wurden, dauerten die Löscharbeiten am ehemaligen Gasthof bis weit nach Mitternacht. Vor allem die Schwelbrände im alten Dachgebälk konnten erst nach dem Abdecken der Dachziegel von außen erreicht werden.

Die ebenfalls verständigten Bauverantwortlichen, neben Rudolf Kaufmann auch Architekt Horst Peller und Hausplaner Bilent Atilkan, zeigten sich angesichts der Zerstörungen durch Feuer und Wasser erschüttert. Der Brand sei für sie menschlich und geschäftlich eine Katastrophe, sei man doch kurz vor dem Bezug der Gebäude gestanden. Es entstand ein Sachschaden von rund 700 000 Euro.

Über die Brandursache wurde unter den zahlreichen Schaulustigen heftig diskutiert. Ein Hinweis auf mögliche Täterkreise dürften die Schmierereien an einer Wand am Weg zum Wirtschaftsgebäude sein. Neben zwei Hakenkreuzen war dort der rote Schriftzug „Kein Asylat in Vorra“ aufgesprüht.

 

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