Ehemalige Deponie ist nun ein Solarpark
24.11.2011, 20:10 Uhr
Die Freude war vor allem deshalb groß, weil damit ein „steiniger Weg“ zu Ende geht, wie es der Bürgermeister formulierte. Seit 2009 kämpfe die Stadt für eine Weiterverwendung dieses Geländes. Großes Thema sei die Aufständerung für die Solarmodule gewesen, denn die Deponie sei versiegelt worden. Pfähle könne man daher nicht in den Boden rammen.
Bei voller Leistung, so erklärte Martin Sauer, Mitinitiator und einer der Ansprechpartner für die Bürgersolaranlage, könne ein Viertel aller Betzensteiner Einwohner mit Strom versorgt werden. 32 Investoren beteiligten sich an diesem Projekt. Sie kämen jeweils zu einem Drittel aus dem Raum Betzenstein, dem Raum Nürnberg und dem Raum Schwabach. Darunter ist auch die Stadt Betzenstein mit ihrer Einlage von 10000 Euro sowie die ausführende Firma „iKratos“ aus Weißenohe.
Die Deponie wurde zunächst mit einer Lehmschicht gedeckelt, dann kam ein starkes, wasserdurchlässiges Gewebe (Geotextil für die bessere Verteilung des Schottergewichts) und danach kamen 1200 Kubikmeter Schotter. Durch eine Ringleitung wird das Oberflächenwasser gesammelt und fließt in eine Sickergrube. Rund um das Gelände wurde ein Zaun mit Übersteigschutz montiert, der aber Kleintieren den ungehinderten „Zugang“ zu der Anlage erlaubt. Der Zaun ist allerdings durch eine Alarmanlage zusätzlich gesichert.
Wie geht’s weiter? Ein Bagger ist bereits im Einsatz, um den Graben von der Deponie zum Kindergarten auszuheben. Dort wird das Stromkabel zur Umspannstation geführt. iKratos-Geschäftsführer Harthammer teilte im Übrigen noch mit, dass seine Firma, seit 1998 auf dem Markt, in diesem Jahr bereits 348 Photovoltaikanlagen in allen Größen errichtet hat, dass man derzeit 60 Leute beschäftigt, doch alles sei ein Saisongeschäft. Man hoffe allerdings, dass es mit der Solarförderung weitergeht.
Bei diesem Ortstermin wurde auch bekannt, dass noch zusätzlich rund 400 Module auf der „Konversionsfläche“ aufgestellt werden können. Hier laufen bereits die Verhandlungen mit dem Stromabnehmer. Claus Meyer zeigte sich im Übrigen erfreut darüber, dass ihn der Stadtrat Betzenstein beim Kampf um die Bürgersolaranlage immer unterstützt hat und das trotz einiger Rückschläge. Martin Sauer, erfahren durch andere Bürgersolaranlagen vor allem im Raum Nürnberg-Schwabach, lobte das Landratsamt Bayreuth, dass die von der Stadt Betzenstein vorgelegten Pläne recht schnell die Genehmigung erhalten haben. Auf Anfrage teilte der Bürgermeister noch mit, dass die auf der Schule montierte Photovoltaikanlage deutlich mehr Erlös bringt, als zu Beginn erwartet.
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