Flammender Protest der Milchviehhalter in Hahnbach

12.11.2015, 16:04 Uhr
Flammender Protest der Milchviehhalter in Hahnbach

Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) beteiligte sich am Donnerstag mit solchen dezentralen Aktionen an einem Protesttag, der in zahlreichen europäischen Ländern einheitlich stattfand. Die Milcherzeuger wollten mit ihren vielfältigen Aktionen und Demonstrationen im Vorfeld der Agrarministertagung in Brüssel ein unmissverständliches Signal an die Politik senden. Es brauche Sofortmaßnahmen, die ganz schnell eine Marktentlastung bringen sollen, lautete die Botschaft.

Auch wird ein Marktverantwortungsprogramm im Rahmen eines effizienten Milchmarkt-Krisenmanagement-Konzepts gefordert.

Der Europäische Protesttag soll außerdem die extreme Dimension dieser Krise, die alle europäischen Milchviehhalter trifft, verdeutlichen. Den abfälligen Äußerungen von EU-Agrarkommissar Phil Hogan, der die wirtschaftlichen Probleme der Milcherzeuger bagatellisiert habe, sollte deutlich widersprochen werden.

Krise wird unterschätzt

„Auch die Haltung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft mit Agrarminister Christian Schmidt an der Spitze ist angesichts seiner maßgeblichen Position für Europa weiter kontraproduktiv“, so der BDM in einer Mitteilung. Man versuche weiterhin, dieser Krise, die längst die Dimension der Krisen 2009 und 2012 gesprengt habe, mit Mitteln beizukommen, die sich schon bei den früheren Bedrohungen als unwirksam gezeigt hätten.

Das Motto des Aktionstags lautete daher: „Die Politik dreht sich im Kreis und blockiert alle Ansätze der Milchviehhalter, Verantwortung für den Milchmarkt zu übernehmen. Mit dieser Krisenpolitik wird das Geld der Milchviehhalter verbrannt.“ In Hahnbach entzündeten die Landwirte ein Strohfeuer, in dem symbolisch das Geld verbrannt wurde. Traktoren begleiteten die Aktion. Eine weitere Aktion fand in Weiden statt.

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