Gönner stehen für 32 000 Euro Miese ein

30.07.2011, 00:00 Uhr
Gönner stehen für 32 000 Euro Miese ein

© Lenk

Sigrid Murr, die vor Monaten schon ihren Rückzug angekündigt hatte, blendete zurück auf ihre 15-jährige Vorstandstätigkeit und ihr Bemühen, das Image des Vereins zu verbessern und die Finanzen wieder in Ordnung zu bringen. Die zwischenzeitliche Entschuldung und die konsequente Nachwuchsarbeit hätten dazu geführt, dass der Verein auf soliden Füßen steht.

Deutliche Einbußen

Nach den wirtschaftlich erfolgreichen Jahren in der Bayernliga seien in den vergangenen Wintern wieder leichte Defizite zu verkraften gewesen. Murr: „Leider haben wir im Nachgang zur abgelaufenen Saison einen sehr deutlichen wirtschaftlichen Rückschlag hinnehmen müssen.“ Dies sei zum einen auf den verspäteten Saisonbeginn mit ausgefallenen Spielen zurückzuführen (wegen des CabrioSol-Umbaus), zum andern darauf, dass der Busunternehmer plötzlich über Jahre aufgelaufene Rechnungen präsentierte.

Schatzmeister Günther Skarupa kleidete das in Zahlen: So sind im Jahr 2010 unter anderem über Werbung (13000), Beiträge (12500), Spenden (32000), Zuschüsse (5000) oder Spiele (10500)  zwar knapp 87500 Euro eingenommen worden, die Ausgaben für Fahrten (20000), Ausrüstung (23800) oder Übungsleiter/Verbandsbeiträge (27000) hätten sich auf gut 96000 Euro summiert.

Noch dicker kam es im ersten Halbjahr 2011, als vor allem Busrechnungen über 38000 Euro und Übungsleiter-/Verbandszahlungen von 11300 Euro  die Ausgaben auf über 71000 Euro katapultierten. Ihnen standen trotz der schon komplett eingezogenen Mitgliedsbeiträge von 12000 Euro nur knapp 48000 Euro Einnahmen gegenüber. Allein bei den Nachwuchsteams fielen Buskosten von 18500 Euro an, 7000 Euro mehr als in der Vorsaison.

Keine Außenschulden

Wert legte Murr allerdings auf die Feststellung, dass mit Hilfe von Sponsoren und Gönnern alle Forderungen beglichen wurden. Der Verein habe bei Außenstehenden keinerlei Verbindlichkeiten.

War das Defizit schon starker Tobak für die Mitglieder, so musste Revisor Reinhard Chwalka noch eins draufsetzen: Das Jahr 2010 sei geprüft und auch in Ordnung befunden worden, aber für 2011 bekam er keine Unterlagen. Der Hinweis von Sigi Murr, dass sich die Belege beim Steuerprüfer befinden, nützte nichts. Der Vorstand wurde nur für das Jahr 2010 entlastet. Für die restliche Zeit ist eine neuerliche Versammlung nötig.

Verwunderlich war, dass bei dieser Sachlage keinerlei Fragen gestellt wurden. Lediglich Sigi Hinz beklagte, dass das Image des EVP auch wegen der leidigen Stadion-Debatte mit der Stadt noch nie so schlecht gewesen sei wie jetzt. Auch von der angesprochenen finanziellen Konsolidierung könne keine Rede sein. Man könne jetzt nicht dem Busunternehmer die Schuld in die Schuhe schieben: „Die Verantwortlichen hätten wissen müssen, welche Fahrten sie bestellt haben.“

Noch fehlen Spieler

Auch der Bericht von Eishockey-Abteilungsleiter Richard Hagen konnte die Gesichter nicht aufhellen. Er sprach zwar von erfolgversprechenden Verhandlungen mit einigen Cracks, konnte aber bis auf die Verpflichtung von Torwart Markus Buser keine neuen Namen melden.

Den Abgängen von Trainer Vaclav Drobny, Robert Günzl und Sean Andre trauerte er nach. Von Petr Polesny habe man sich  bewusst getrennt. Die Zukunft von Jim Ross sei ungewiss. Hagen war aber zuversichtlich, dass die „Ice Dogs“ zum Saisonstart um die 18 Cracks haben, nicht zuletzt aus der Jugend.

Wie Günther Skarupa verkündete, wird die gemeinsame Nachwuchsarbeit mit dem Höchstadter EC fortgesetzt. Bei den Schülern wird sogar noch der ESV Würzburg ins Boot genommen. Die Suche nach neuen Nachwuchstrainern blieb bislang erfolglos.

Schließlich konnte er wenigstens noch mit zwei Erfolgsmeldungen  aufwarten, auch wenn sie die „Ice Dogs“ schwächen: Stürmer Michael Kuhn wechselt in die Jugend-Bundesliga, der Torwart Moritz Schmidt in die Schüler-Bundesliga (im Internat des EV Regensburg). „Man sieht, dass auch kleine Vereine große Talente hervorbringen können.“