Gößweinstein: Neue Einfeldhalle für Schule

6.12.2017, 17:05 Uhr
Gößweinstein:  Neue Einfeldhalle für Schule

© Ralf Münch

Dass Gößweinstein bald eine neue Turnhalle braucht, wurde schon öfter im Marktgemeinderat diskutiert. Nun machte der Schulverbandsrat, der sachlich für den Schulsport zuständig ist, Nägel mit Köpfen. Er gab eine Architektenexpertise in Auftrag, die mehrere Varianten — von der Sanierung der alten Halle bis zum Neubau einer weitaus größeren Zweifachturnhalle — untersuchen sollte.

Diese Varianten stellte nun der Baiersdorfer Architekt Norbert Siewertsen, der auch der Architekt der energetischen Schulhaussanierung ist, im Schulverbandsrat vor. Nötig sind auf jeden Fall neue Umkleiden und Sanitärräume für Buben und Mädchen sowie ein Raum für den Turnlehrer mit Duschmöglichkeit. Die Frage war auch, ob man eine neue Halle an einem anderen Standort baut. Das hätte den Vorteil, dass man die alte Halle während der über ein Jahr dauernden Baumaßnahmen noch für den Schulsport nutzen könnte, bis zum Abriss.

Größter Nachteil wäre dann allerdings, dass eine neue Halle nicht mehr direkt vom Schulgebäude aus zu erreichen wäre. Siewertsen hielt den jetzigen Standort der Turnhalle daher für optimal. Vor allem die Gößweinsteiner Gemeinderäte müssten entscheiden, für was sie eine sanierte oder neue Halle alles nutzen möchten. Nur für den Schulsport oder auch für andere gesellschaftliche Veranstaltungen?

Vor allem müssten sie entscheiden, wie groß die neue Halle werden soll. Ausgelegt für 420 Sitzplätze in einer Einfeldhalle oder mit 1000 Sitzplätzen in einer Zweifeldhalle. Bei letzterer Variante würde die neue Halle 1024 Quadratmeter groß werden und man bräuchte dafür mindestens 120 Autostellplätze, die nachzuweisen sind.

Das wäre aber auch die teuerste aller Varianten. Denn eine Zweifeldturnhalle mit unbeheiztem Übergang von der Schule aus inklusive Abriss der alten Halle würde etwa vier Millionen Euro kosten. Günstigste Variante wäre die Sanierung der bisherigen Einfeldhalle bei einer Kostenschätzung von etwa 2,3 Millionen Euro.

Nach einer Sanierung wäre die Halle dann zwar auf dem aktuellen Stand, jedoch mit einigen funktionalen Einschränkungen. Denn die Turnhallenfläche wird nicht größer als bisher. Und somit der Abstand der Handballtore auch nicht. Würde man jedoch eine neue Einfeldhalle an gleicher Stelle nach Abriss der alten bauen, würde diese drei Meter länger. Dann nämlich 15 auf 24 Meter.

Die Kosten für eine neue Einfeldhalle inklusive Abriss der alten Halle schätzt Siewertsen auf etwa 2,9 Millionen Euro. Also rund 600 000 Euro teurer als die Sanierung, aber über eine Millionen Euro billiger als eine noch größere Zweifeldhalle. Wie Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) bekannte, hat er sich noch keine Gedanken darüber gemacht, wie viele Personen bei der größten Veranstaltung in die Halle passen sollen.

Kaum finanzierbar

Von der Sache her sei dies auch nebenrangig, so Zimmermann. Eine Zweifeldhalle hielt er jedoch für kaum finanzierbar. Dies müsste erst mit der Regierung abgeklärt werden, ob eine größere Halle bezuschusst wird und ob Gößweinstein diese überhaupt benötigt.

Der Rathauschef sprach sich für eine neue Einfeldturnhalle und den Abriss der alten aus. "Wenn, dann ein Neubau an jetziger Stelle", so auch die Meinung von Obertrubachs Bürgermeister Markus Grüner (CSU).

Gößweinsteins dritter Bürgermeister Manfred Eckert (CSU) war ursprünglich für eine Sanierung. Nach den vorgestellten Zahlen und Fakten schloss er sich aber Zimmermann und Grüner an. Einstimmig fasste das Gremium den Empfehlungsbeschluss an die Gemeinderäte von Gößweinstein und Obertrubach, die alte Halle abzureißen und an deren Stelle eine neue, etwas größere Einfeldturnhalle zu bauen. Zimmermann schätzt, dass es 60 bis 65 Prozent Förderung aus FAG-Mitteln des Freistaats gibt.

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