Größerer Spielplatz ja — aber keine Wohnmobile

25.10.2013, 16:09 Uhr
Größerer Spielplatz ja — aber keine Wohnmobile

© Brigitte Grüner

Die Verwaltung wollte auf dem städtischen Grundstück zwischen A.-F.-vom-Endt-Straße und Place de Laneuveville am liebsten gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Der vorhandene Spielplatz soll aufgelöst und dem Kindergartenbereich eingegliedert werden (die NN berichteten). Dadurch müssen auch Zaun und Fußweg verlegt werden. Im Zuge einer Neugestaltung der kleinen geschotterten Parkfläche neben dem Spielplatz sollten Wohnmobilstellplätze mit Infrastruktur geschaffen werden. Strom, Wasser und Abwasser wären neben der Zentrumsnähe wichtige Kriterien für Wohnmobilisten, erklärte Bürgermeister Joachim Neuß. 80000 Euro würde die Neugestaltung des Parkplatzes kosten, alleine die Asphaltierung käme auf 48000 Euro.

Die Meinungen im Gremium waren zweigeteilt. Für den Kindergarten signalisierte jede Fraktion gleich Einverständnis. Auch wenn jedes Kind mehr Fläche hätte, als es die DIN-Norm verlangt. „Das ist es uns wert“, betonte Dr. Edmund Goß (SPD) und sprach damit wohl auch im Sinn der anderen Fraktionen. Auch gegen eine Gestaltung des Parkplatzes gab es keine Einwände, am Standort der Übernachtungsplätze schieden sich jedoch die Geister.

Der jetzige Standort gegenüber der Skaterbahn am Franz-Josef-Strauß-Platz sei zwar nicht attraktiv, werde aber dennoch angenommen, sagte der SPD-Sprecher. Mitten in einer Wohnsiedlung sah Goß enorme Probleme bei der Zufahrt. Die Kosten für die Infrastruktur könnten auch am bisherigen Platz investiert werden. Die gleiche Meinung vertrat CSU-Sprecher Herbert Appl, der wegen der ungewohnten Einigkeit schon den schwarz-roten Schatten aus Berlin bis nach Auerbach reichen sah. Bürgermeister Joachim Neuß stimmte zu, dass die Zufahrt problematisch werden und womöglich nur über ein einseitiges Parken in der Gartenstraße gelöst werden könnte. Dies bestätigte Eugen Eckert (CSU), der unlängst ein Wohnmobil mit einem kleinen Pkw auf einem Anhänger nach dem Übernachtungsplatz hatte suchen sehen. Allerdings sei auch der jetzige Platz wegen des Umfelds wenig attraktiv, so Neuß. Im Rathaus habe man schon öfter Negativäußerungen zum bestehenden Wohnmobilstellplatz zu hören bekommen.

Platz zum Schämen

Dritter Bürgermeister Norbert Gradl (SPD) und Bernhard Frohnhöfer (CSU) konnten sich einen Übernachtungsplatz gut im Bereich Freibad vorstellen. „Ich schäme mich für den aktuellen Platz“, machte Martin Weiß (Freie Wähler) deutlich. Das Thema solle auf jeden Fall gelöst werden, auch wenn die Kosten bei einer anderen Lösung womöglich höher ausfallen. Marianne Mimler-Hofmann (Grüne) bezeichnete das Gelände am früheren Festplatz als „Kraut-und-Rüben-Platz“.

Bürgermeister Neuß freute sich, dass alle Fraktionen in einen zeitgemäßen Wohnmobilstellplatz investieren wollen. Die Verwaltung wird nun Standorte prüfen und zum Beschluss vorlegen. Die Erweiterung der Freifläche des Städtischen Kindergartens mit einem Kostenaufwand von rund 70000 Euro wurde einmütig abgesegnet.

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