Hammer Run in Auerbach ist nichts für Weicheier

11.9.2015, 08:50 Uhr
Hammer Run in Auerbach ist nichts für Weicheier

© Foto: Michael Müller

Begonnen wird an einem großen Weiher in der Nähe des Freibads in Auerbach. Dort befinden sich Verpflegungsstände und eine Rot-Kreuz-Station. Auch Zuschauer, die gern sehen möchten, wie andere sich quälen, können sich dort hinstellen und danach auf die Strecke verteilen.

Der Weiher ist dieses Jahr mit viel Wasser gefüllt – gleich als erstes Hindernis kommen die Läufer dann nass und dreckig auf die Strecke. Der Schlamm wiegt schwer an den Füßen und erschwert die folgende Laufeinheit.

Leiter im Felsspalt

Christof Mahler, Geschäftsführer des Kletterwalds Abenteuerparks in Betzenstein hat sich den Hindernisparcours ausgedacht. Obwohl der 40-Jährige meint: „Ich bin eher ein Wassersportler, bevorzuge Kiting und Windsurfing. Außerdem hab’ ich eine Trainerlizenz im Sportklettern.“ Diese Hobbys spiegeln sich auch im Hammer Run wider: Am „Monster Climb“ müssen die Teilnehmer eine Leiter in einem Felsspalt hinaufklettern und im Freibad eine Strecke mit Surfbrettern überwinden.

„Wir versuchen die Natur nicht nur als Kulisse zu nutzen, sondern auch in den Lauf einzubauen. So waren im vergangenen Jahr 15 Hindernisse versprochen, aber es waren am Ende etwa 20“, sagt Mahler. Im Wald konnte man schnell Holzstapel aufstellen über die die Teilnehmer hinüberklettern mussten oder Gestrüpp anhäufen, durch das man sich hindurchkämpfen sollte.

Zwei Hindernisse werden in diesem Jahr auch an der Gaststätte „Hohe Tanne“ aufgebaut, damit die Schaulustigen dort einkehren können und auch etwas zu sehen bekommen. Für die Läufer der „kleinen“ Sechs-Kilometer-Strecke ist hier der Umkehrpunkt. Der Rest hat noch ein paar Hindernisse vor sich. Eins von ihnen ist das „Überraschungshaus“. Christof Mahler freut sich: „Da haben mein Geschäftspartner und ich letztes Jahr unsere kleinen Töchter reingestellt, die haben dann die Teilnehmer zusammengeschrien.“ Klingt nach Psychoterror.

Vorbereitung ist nötig

Eigentlich hatte sich Mahler vergangenes Jahr noch mehr Starter in Auerbach erhofft, trotzdem richtet er das Ereignis dieses Jahr wieder aus. „Natürlich hoffen wir darauf, dass an diesem Wochenende mehr Menschen mitmachen, aber es ist auch ein Herzensprojekt“, sagt Mahler. Schön finde er vor allem, dass die Stadt Auerbach es ihnen leicht mache und sie wenig Genehmigungen einholen müssten. Auch der Verein der Naturfreunde unterstütze das Vorhaben tatkräftig, „weil die das einfach toll finden und sich damit identifizieren“, erklärt Mahler.

Ein bisschen vorbereiten sollte man sich allerdings schon auf den Lauf, zumindest auf die 17-Kilometer-Strecke. Dazu wären Laufeinheiten sinnvoll und ein wenig Krafttraining, da der normale Rhythmus eines Langstreckenlaufs immer wieder durch die Hindernisse unterbrochen wird und der Körper dann nicht nur einseitig, sondern auf viele Art und Weisen belastet wird.

Anmelden kann man sich noch bis zum Tag des Events. Sechs Kilometer mit 75 Höhenmetern und acht Hindernisse kosten 50 Euro, 17 Kilometer mit 175 Höhenmetern und 15 Hindernissen kosten 70 Euro Startgebühren. Was bleibt ist eine volle Ladung dreckiger Sportwäsche, die samt Turnschuhen in die Waschmaschine gestopft werden müssen, eine Finisher-Medaille und der Ruhm der Hammer-Läufer im Herzen.

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