Heinrich Plank aus Pottenstein: Heimatmensch wird 70

30.1.2018, 13:45 Uhr
Heinrich Plank aus Pottenstein: Heimatmensch wird 70

© Thomas Weichert

Als Geschäftsleiter der Stadt Pottenstein hat Plank drei Bürgermeister erlebt. Was den pensionieren Verwaltungsoberamtsrat und Standesbeamten noch heute am meisten freut, ist, dass er im Rathaus für Pottenstein und die Bürger der Großgemeinde arbeiten durfte. Ein ganz besonderer Mensch für ihn war der einstige Bürgermeister Hans Körber, unter dem er Geschäftsstellenleiter der Stadt war.

"Hans Körber hatte politische Visionen für Pottenstein und eine unglaubliche Strategie zur Führung der Großgemeinde", sagt Plank. "Ich bin stolz darauf, dass ich mit ihm für Pottenstein arbeiten durfte." Besonders die Arbeitsweise und politische Führung von Körber habe ihm immer sehr imponiert.

Im Landratsamt beschäftigt

Von 1964 bis 1970 war Plank als Verwaltungsbeamter noch beim früheren Landratsamt Pegnitz beschäftigt. 1970 wechselte er dann als Verwaltungsinspektor unter dem damaligen Bürgermeister Hans Dippold ins Rathaus nach Pottenstein, wo er 1998 krankheitsbedingt als Geschäftsleitender Beamter in den Ruhestand verabschiedet wurde.

Sein letzter Auszubildender war der heutige Pottensteiner Bürgermeister Stefan Frühbeißer. "Ich hoffe, dass ich ihm während seiner Ausbildung einiges vermitteln konnte", so Plank. Gefragt, was denn der Höhepunkt in seinem Leben war, kommt die Antwort spontan: Der Heimattag 2001 in Pottenstein mit der Aufführung des Theaterstücks "Der Schmied von Pottenstein", bei dem Plank zusammen mit Walter Tausendpfund Regie führte. "Das war eine unglaubliche Arbeit, die aber sehr viel Freude gemacht hat."

Dass Heinrich Plank ein Heimatmensch ist, zeigen vor allem auch seine vielen Ehrenämter. Seit 1962 ist er Mitglied des Pottensteiner Heimatvereins, den er von 1990 bis letztes Jahr als Vorsitzender führte und nun an den Bruder des Bürgermeisters, Georg Frühbeißer, übergeben hat.

Heimattag ausgerichtet

In seiner langen Amtszeit als Pottensteiner Heimatvereinschef wurde nicht nur der Heimattag der Fränkischen Schweiz ausgerichtet. Plank war auch Initiator der 75-Jahr-Feier des Elisabethenbrunnens, Gründer des Aktivkreises zur Sanierung der Kreuzkapelle, Sanierer des "Waldtempels" und Organisator zum Neubau des Sängerhäuschens.

Von 1998 bis 2010 war Plank als dritter Hauptvorsitzender des Fränkische Schweiz-Vereins auch überörtlich für die gesamte Fränkische Schweiz tätig. Sein besonderes Anliegen war und ist auch die Bergwacht Pottenstein. 1962 trat er dieser Rettungsorganisation des Bayerischen Roten Kreuzes bei, war dann von 1969 bis 1976 Stellvertreter des Bereitschaftsleiters und von 1977 bis 2005 erster Bereitschaftsleiter. Seitdem ist er Ehrenbereitschaftsleiter.

1975 gründete er mit sechs Personen die Hüttengemeinschaft Pottenstein, deren Vorsitzender und Geschäftsführer er von 1981 bis 2005 war. Aufgabe der Gemeinschaft war es, der Bergwacht ein Dienstgebäude zur Verfügung zu stellen.

Auch bei der Jagdgenossenschaft Pottenstein engagiert sich Plank seit 1980 bis heute mit seinem Freund Rainer Brendel als Geschäftsführer und Kassenverwalter. Seit 2001 ist er außerdem Gründungsmitglied und Beisitzer im Landschaftspflegeverband Fränkische Schweiz – Rotmaintal, seit 1990 Verbandsrat im Zweckverband Teufelshöhle und seit 2007 Vorstandsmitglied des Caritasverbands Bayreuth Stadt und Land und seit 2015 stellvertretendes Mitglied im Entscheidungsgremium des Vereins Bayreuther Land. Stadtrat für die Freien Wähler und Vorsitzender des örtlichen Rechnungsprüfungsausschusses ist Plank seit 2008.

2020 ist Schluss

Sein 70. Geburtstag ist nun ein guter Anlass, um anzukündigen, dass er 2020 nicht mehr für den Stadtrat kandidieren wird. Bei der nächsten Kommunalwahl will er Jüngeren Platz machen. Dass er nach seiner Pensionierung noch kommunalpolitisch aktiv wurde, hat einfach seinen Grund darin, dass er für seine Heimat Pottenstein noch mitgestalten will.

Heinrich Plank ist aber nicht nur ein Heimatmensch, sondern auch ein Familienmensch. Fast jeden Tag besucht er seine 93-jährige Mutter Pauline Plank und trinkt mit ihr Kaffee. Auch sein Bruder Sebastian Plank, mit dem er eine Periode gemeinsam im Stadtrat saß, und seine drei Schwestern leben in Pottenstein. Ganz wichtig ist ihm auch sein Freundeskreis; gerne geht er in Pottenstein auch einmal ins Wirtshaus.

Etwas ganz Besonderes verbindet ihn auch mit der Basilika und dem Wallfahrtsmuseum in Gößweinstein. Denn im Museum steht noch heute eine Wachsfigur, die ihn als kleinen Buben zeigt. Diese Wachsfigur hatte seine aus Hühnerloh stammende Großmutter Kunigunde Lang im Jahre 1952 als Votivgabe für das einstige Wachsfigurenkabinett als Dank anfertigen lassen, weil der damals zwei Jahre alte Junge einen Hundebiss überlebt hat.

Geradezu ein Wunder

Denn der Hund war mit Wund- und Gasbrand infiziert. Laut den Ärzten im damaligen Kinderkrankenhaus Bayreuth war Heinrich Plank bereits klinisch tot. Daher war es geradezu ein Wunder, dass er überlebt hat und keine Schäden blieben.

Plank hat viele Auszeichnungen für sein Lebenswerk für seine Heimat und die zahlreichen Ehrenämter bekommen. So auch das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Was ihm auch heute noch sehr viel Spaß macht, ist es, die Urlaubsgäste durch Pottenstein zu führen und ihnen etwas über die Heilige Elisabeth, das Sängerhäuschen oder den Marktbrunnen erzählen zu können. So lange es gesundheitlich geht, will er Stadtführer bleiben.

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