In Waischenfeld: Bühne frei für junge Künstler
8.4.2019, 09:00 UhrDie Schau wurde nun als erste der neuen Ausstellungssaison in den Räumen der Burggalerie Waischenfeld von Kunstforumschefin Silke Grasser-Helmdach und Bürgermeister Edmund Pirkelmann (BBS) eröffnet. Sieben verborgene Talente und Nachwuchskünstler präsentieren ihre Werke noch bis zum 19. Mai in der Burg, darunter die 20-jährige angehende Produktdesignerin Lena Adelhardt aus dem Waischenfelder Ortsteil Neusig und die 19-jährige BWL (Betriebswirtschaftslehre)-Studentin Jennifer Hösch aus Kirchahorn. Wie die beiden jungen Frauen selbst sagen, waren sie vor der Vernissage ziemlich aufgeregt und fragten sich, wie ihre Bilder beim fachkundigen Publikum ankommen würden.
Die Leidenschaft zu zeichnen, sei schon immer ein wichtiger Teil in ihrem noch jungen Leben gewesen, berichtet Lena Adelhardt. Hauptsächlich entwerfe sie Bilder für ihre Ausbildungen zur bekleidungstechnischen Assistentin als ersten Lehrberuf und nun eben zur Produktdesignerin sowie für ihre Freunde. Inzwischen ist sie sehr vielfältig geworden, probiert viel aus. Etwa Tape Art, bei der aus verschieden farbigen und verschieden großen Klebebändern Bilder entstehen. Auf diese Weise entwarf Adelhardt etwa eine Art Selbstportrait, das sie "Show white at the beach" nennt. Es sei eine sehr filigrane und aufwändige Arbeit, die sehr viel Zeit koste, lobt Expertin Elvira Gerhäuser.
"Es gibt so viele Möglichkeiten, Bilder zu gestalten, die ich alle ausprobieren möchte", erklärt indes Adelhardt. Das Malen habe sich seit der Kindheit bei ihr eingeschlichen und im Schulunterricht habe sie jede Chance genutzt, zu malen – immer wenn es langweilig wurde. Inzwischen ist Adelhardt zu einer kleinen Perfektionistin geworden, geradezu versessen, jedes Detail auf ihren Bildern zu optimieren. "Meine Bilder entstehen zuerst im Kopf, und dann versuche ich, das Bild, das ich im Kopf habe, auf die leere Arbeitsfläche zu bekommen", erklärt die junge Frau. Schwierig sei immer der Anfang, aber wenn sie den erst einmal habe, dann laufe es wie von selbst.
Nur einmal hat die Autodidaktin einen Aktmalkurs in Selb besucht. Alles andere – von Bleistiftzeichnungen über Kaltnadelradierungen und Linolschnitte bis hin zur Kalligrafie – hat sie sich selbst beigebracht. Auf diese Weise lebe sie ihre kreative Ader aus und versuche, ihre künstlerischen Fähigkeiten immer weiter auszubauen, erklärt die Neusigerin. Die erste Ausstellung ihrer Werke sei für sie ein großes Erlebnis: "Dabei kann man die Leute beobachten und schauen, wie sie auf meine Bilder reagieren. Das ist schon sehr interessant."
Ähnlich empfindet die Situation Jennifer Hösch, die ebenfalls bereits als Kind das Malen begonnen hat und mit einem ihrer Bilder zum Thema "Europa hilft Europa" erfolgreich auf Bundesebene beim 62. Europäischen Wettbewerb teilgenommen hat. Höschs Bild mit dem Thema "Wasser" stellt das Eismeer dar. 2017 hat die junge Künstlerin jeden Tag ein Bild im DIN A 6 Format gemalt, weil sie überlegte, Kunst zu studieren. Durch ihr wirtschaftswissenschaftliches Studium sei die Malerei schon alleine aus Zeitgründen viel weniger geworden, jedoch ein perfekter Ausgleich. "Man lernt dabei sehr viel und bekommt Meinungen der Ausstellungsbesucher und somit auch ein Rüstzeug für weitere Bilder mit", kommentiert die Studentin ihre erste Schau.
Weitere Aussteller sind der Bayreuther Patrick Schwarz mit seinen mandala-artigen Zeichnungen und Angela Golembiowski aus dem Hummeltal, die gerne experimentiert, um neue Gestaltungsmöglichkeiten zu finden. Thomas Buchmann aus Kirchenthumbach ist mit seinen Landschafts- und Naturfotografien vertreten, die Nürnbergerin Tina Nargang bringt gerne abstrakte Tiere oder Farbwelten zu Papier und Inge Kaufmann aus Kunreuth liegt vor allem die Aquarellmalerei am Herzen. Zu sehen in der Ausstellung sind ferner einige Bilder von Kindern aus Gerhäusers Frühlingsmalkurs.
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