Keine Resonanz im Ahorntal: Nur drei Gäste bei Nominierung
27.12.2018, 06:58 UhrMehrere Formfehler bei der ersten Gründungsversammlung seiner Wählergruppe, die seine Bürgermeisterkandidatur in Frage stellen, machten nun diese zweite Versammlung erforderlich. So wurde beim ersten Anlauf zwar zur Gründung der AWN eingeladen, nicht aber zur Nominierung eines Bürgermeisterkandidaten. Außerdem wurde laut Wahlleiter Dietmar Linhardt nach dieser Versammlung keine Anwesenheitsliste und kein Gründungsprotokoll mit eingereicht. Alles Formfehler, die dazu führen können, dass Neu am 17. Februar gar nicht als Bürgermeisterkandidat antreten kann.
Deshalb nun der zweite Anlauf zur Neugründung der AWN und der Nominierung zum Bürgermeisterkandidat. Doch dazu kommt es an diesem Abend nicht mehr. Neu könnte zwar seine Wählergruppe neu gründen, weil er dafür nur drei Unterschriften von wahlberechtigten Ahorntalern braucht. Mit dem Wirt, dessen Frau, seinem Sohn und den zwei Stammtischbrüdern sind es um 19 Uhr vier Wahlberechtigte, die da sind.
Eine Viertelstunde später kommt noch ein weiterer Gast, der ein Bier bestellt und sich zu den zwei anderen Stammgästen am Nebentisch setzt. Doch auch das würde noch nicht ausreichen, um einen Bürgermeisterkandidat zu nominieren. Dazu braucht Neu zehn Unterschriften während der Versammlung. Er wartet noch eine Viertelstunde, doch es kommt niemand mehr. Dann bricht Neu ab, beziehungsweise eröffnet die beiden Versammlungen nicht.
An seiner Bürgermeisterkandidatur will er dennoch festhalten. "Es liegt nun am Wahlleiter, ob es weitergeht oder nicht", sagt Neu. Er betont, dass das Protokoll der ersten Versammlung ja in Arbeit war. "Es ist mir aber nicht vermittelt worden, dass ich das Protokoll gleich mit abgeben muss", so Neu. Dann habe er aber mit dem Wahlleiter vereinbart, dass eine neue Versammlung stattfinden soll. Für die Neugründung seiner Wählergruppe gibt es seiner Meinung nach keine Probleme. Diese sei rechtmäßig gegründet worden. Kurioserweise liegt die Unterstützungsliste für seine Bürgermeisterkandidatur im Rathaus auch noch aus. Da sollen sich schon 30 Bürger eingetragen haben. Weiß jedenfalls der Wirt, was Neu jedoch so nicht bestätigen kann. Enttäuscht sei er nicht. "Wenn kein Interesse da ist, dass er antritt, haben es die Ahorntaler auch nicht verdient, einen Bürgermeister zu bekommen, der die Zeit hat, immer am Ball zu blieben", so der Hauswart einer Hausverwaltung und Vater dreier Kinder. "Ich habe jedenfalls etwas losgetreten und viel Wissen über die kommunale Führungsspitze erfahren, dass ich auch nicht für mich behalten werde", so Neu weiter.
Inzwischen wird unter den wenigen Gästen diskutiert. "Der gesamte Gemeinderat und die Verwaltung gehören aufgelöst", sagt einer der Stammtischbrüder. Und der Wirt stellt fest, dass das Ahorntal nicht zusammenpasst. Volsbach hätte damals nach Glashütten gehört. "Und keiner von den anderen Kandidaten geht ins Wirtshaus, trinkt ein Seidla und unterhält sich mit den Leuten", sagt ein anderer Gast, als Hilmar Neu bereits zum gemütlichen Teil des Abends übergegangen ist.
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