Mordfall Peggy: Jahrelange Ermittlungen von Pannen geprägt

18.1.2019, 09:27 Uhr
Mordfall Peggy: Jahrelange Ermittlungen von Pannen geprägt

© Foto: Daniel Karmann/dpa

Gibt es derzeit einen Verdächtigen?

Die Staatsanwaltschaft in Bayreuth sieht weiterhin den 41-jährigen Bestatter Manuel S. als dringend tatverdächtig, Peggy im Mai 2001 getötet zu haben. Womöglich, um eine vorausgegangene Straftat zu verdecken. Doch den Haftbefehl wegen Mordes vom vergangenen Dezember hob ein Bayreuther Amtsrichter an Heiligabend 2018 wieder auf. Denn der Mann aus dem Landkreis Wunsiedel hatte sein Teilgeständnis widerrufen.

Noch im September hatte er zugegeben gehabt, er habe die leblose Peggy von einem Bekannten an einer Bushaltestelle in Lichtenberg übernommen und versucht, das Mädchen zu beatmen. Weil dies nicht gelungen sei, habe er sie in eine rote Decke gepackt und in den Kofferraum seines Autos gelegt, nach Rodacherbrunn ins nahe Thüringen gefahren und dort im Wald verscharrt. Den Schulranzen, nachdem lange gesucht wurde, und die Jacke des Kindes habe er Tage später zu Hause verbrannt.

Was ist schiefgelaufen?

Auf Druck der Medien mussten die Ermittlungsbehörden in Bayreuth einräumen, dass sie den 41-Jährigen im September ohne Anwalt vernommen hatten. Die Vernehmung, die sich — mit mehreren Pausen — über knapp zehn Stunden hinzog, wurde auf Video aufgezeichnet. Zwar sei dem Mann "durchgehend" die Möglichkeit eingeräumt worden, einen Verteidiger zu kontaktieren, doch er habe dieses Recht nicht wahrgenommen, sagt der Leitende Oberstaatsanwalt Herbert Potzel.

Inzwischen vertritt den Verdächtigen der Hofer Anwalt Jörg Meringer. Er sagt, sein Mandant habe nichts mit der Beseitigung der Kinderleiche zu tun. Er habe dies damals nur zugegeben, "weil er seine Ruhe haben wollte". Zudem hätten die Ermittler nichts gegen ihn in der Hand.