Nach Dreifach-Abtritt: Ahorntal hat wieder zwei Bürgermeister
15.10.2018, 21:51 UhrDer Rücktritt aller drei Bürgermeister hatte die bisher im Landkreis und darüber hinaus einmalige Situation ausgelöst: Das Landratsamt als Rechtsaufsicht musste die Führung der Gemeinde von Bayreuth aus übernehmen. Und zwar in Person von Geschäftsbereichsleiterin Linda Froschauer, die am Montag auch die Sitzung leitete. Sie hatte zunächst eine ganze Reihe von Formalien abzuarbeiten. So mussten die Räte offiziell den Rücktritt von Gerd Hofmann und seinen beiden Stellvertretern Günther Kaiser und Stefan Neubig bestätigen. Das geschah einstimmig.
Wie auch die Kür der Listennachfolger für Kaiser und Neubig, die auch als Gemeinderäte ihren Abschied erklärt hatten. Hier hatte Linda Froschauer allerdings im Vorfeld erst einmal Absagen verdauen müssen, da die nach dem Ergebnis der Kommunalwahl als erste infrage kommenden Kandidaten Thomas Oppelt und Friedrich Rühr ablehnten. In die Bresche sprangen schließlich Reinhold Haas und Manfred Richter, die nach ihrer Vereidigung gleich in der Runde Platz nehmen durften.
Geheime Wahl im Gerätehaus
Dann ging es daran, der Kommune wieder eine Führung bis zur im Januar geplanten Bürgermeisterneuwahl zu geben. Es galt zunächst einen zweiten Bürgermeister zu wählen. Als Wahllokal diente die Küche im Schulungsraum der Feuerwehr, deren Gerätehaus seit geraumer Zeit mangels Rathaus als Sitzungsdomizil dient. Es war eine geheime Wahl, bei der jeder jeden ankreuzen konnte, verbal verkündete Wahlvorschläge gab es nicht. Bei der öffentlichen Verlesung ging ein erstauntes Raunen durch die Reihen der Gemeinderäte, als anfangs mehrfach der Name von Monika Grüner-Schürer genannt wurde. Am Ende hatte jedoch ein andrer die Nase vorne: Johannes Knauer (CWU) erhielt neun Stimmen, Grüner-Schürer vier. Und zwei Zettel wurden leer abgegeben.
Wesentlich enger ging es bei der Wahl des dritten Bürgermeisters zu. Im ersten Wahlgang ergatterte Reinhold Schoberth (CSU) sieben, Matthias Brendel von der CWU sechs Stimmen. Ein Gemeinderat votierte für Monika Grüner-Schürer, ein Wahlzettel war ungültig. Mangels absoluter Mehrheit ging es in die Stichwahl - und hier lag letztlich Brendel bei zwei ungültigen Stimmen mit sieben Befürwortern hauchdünn vor Schoberth, für den sechs Räte plädierten.
Johannes Knauer bedankte sich für das Vertrauen, betonte aber auch, dass er das Amt zunächst einmal bis zur Bürgermeisterwahl ausüben wolle - "weil ja keiner weiß, ob ich mich mit dem Neuen dann auch verstehe". Er brauche jedenfalls die "volle Unterstützung der Verwaltung", um das umzusetzen, was ihm am Herzen liege: Die Gemeinde Ahorntal wieder auf normale Wege zu führen.
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