Nach Sturm "Fabienne": 40 Einsätze rund um Auerbach

24.9.2018, 15:55 Uhr
Nach Sturm

© Feuerwehr

Unter anderem mussten die Aktiven in Auerbach bei rund 40 Einsätzen mehrere umgestürzte Bäume entfernen, auch die Meldung über ein abgedecktes Dach im Industriegebiet Süd/Lohe galt es zu kontrollieren. Das beschädigte Dach wurde durch die Feuerwehr mit einer Plane provisorisch zugedeckt. Dabei Arbeitete die Wehr mit einer Zimmerei zusammen, die eine Plane mit der entsprechenden Größe hatte, so s2. Kommandant Michael Schmidt.

Ebenfalls abgedeckt wurden die Firstziegel in der Unteren Vorstadt: Diese wurden mit der Drehleiter kontrolliert entfernt und das beschädigte Dach ebenfalls mit einer Folie zugedeckt. Nitzlbuch und Bernreuth waren rund drei Stunden ohne Strom. Auch in Königstein war zeitweise der Strom weg, wie die Einsatzzentrale der Oberpfalz mitteilt. Warum ausgerechnet an einem Ort mit einem Umspannwerk (Nitzlbuch) so lange der Strom ausfallen kann, erklärt der Pressesprecher des Bayernwerks Manuel Köppl auf Nachfrage der Nordbayerischen Nachrichten: "Je näher ein Anschluss an der Fehlerquelle liegt, desto länger dauert die Fehlerbehebung." Denn durch die doppelte Netzsicherheit sei eine Ersatzversorgung zwar möglich, es dauere aber, bis wieder alle Haushalte und Betriebe nach und nach mit Energie versorgt werden.

Die Feuerwehr Michelfeld wurde zu einem Transformator-Häuschen gerufen, von dessen Dach die Ziegel abgedeckt wurden. Die anderen vier Einsätze waren umgestürzte Bäume, die über die Fahrbahn lagen, so Kommandant Michael von der Grün.

Die Einsatzzentrale Oberpfalz in Regensburg meldete für den gesamten Regierungsbezirk insgesamt 330 unwetterbedingte Einsätze. Rund 20 davon waren Verkehrsunfälle, bei denen unter anderem Fahrzeuge in Leitplanken gedrückt wurden. Herabfallende Ziegel beschädigten in mehreren Orten geparkte Autos. Die Auerbacher Polizei war in der Sturmnacht nicht unterwegs, wie Dienststellenleiter Manfred Weiß auf Nachfrage sagt: Ein Sturm sei weder eine Straftat und noch ein Unfall. Die Polizisten hätten rund 20 Anrufe an die Integrierte Leitstelle weitergegeben.

Bahnlinie blockiert

Hoch her ging es auch in der benachbarten Gemeinde Neuhaus: Die Bahnlinie zwischen Hohenstadt und Neuhaus war durch insgesamt 25 umgestürzte Bäume blockiert. Die Feuerwehren beseitigten die Bäume und kümmerten sich zusammen mit dem Arbeiter-Samariter-Bund um die Fahrgäste eines Pendolinos, die in Neuhaus festsaßen, heißt es seitens des Landratsamtes Nürnberger Land. Ein weiterer Regionalexpress endete wegen der Streckensperrung in der Marktgemeinde. So strandeten dort insgesamt rund 200 Fahrgäste.

Weil Bahnverantwortliche und Feuerwehrführung von weiteren Bäumen auf der Strecke ausgingen, entschieden sie sich zu einer ungewöhnlichen Maßnahme: Ausgestattet mit Motorsägen fuhren Trupps mit zwei Zügen auf Sicht die Strecken Richtung Pegnitz und Hersbruck ab und machten die Gleise wieder befahrbar, teilt die Feuerwehr mit, die etwa vier Stunden lang mit etwa 50 Helfern im Einsatz war. Insgesamt hatten die vier Gemeindefeuerwehren 17 Einsätze abzuarbeiten.

Die Polizeiinspektion Hersbruck, die auch für Neuhaus zuständig ist, hatte eine "Fülle von Einsätzen", so Klaus Bald: Ab zirka 18.30 Uhr haben sich die Anrufe gehäuft, vor allem, weil mehrere Bäume über die Fahrbahnen lagen. "Wir haben uns aber auf die Weitergabe der Informationen beschränkt."

Im Bereich der Polizei Eschenbach seien innerhalb von einer Stunde 13 Einsätze zu verzeichnen gewesen. In Grafenwöhr war unter anderem ein 40 Zentimeter starker Baum auf das Auto einer 68-Jährigen gekracht, heißt es in einer Pressemeldung. "Bleibt nur den Rettungsdiensten für ihren Einsatz und dem lieben Gott zu danken, dass keine schweren Verletzungen zu verzeichnen waren."

Die Feuerwehren in der Fränkischen  Schweiz waren bis in die Morgenstunden im Einsatz.

In Pegnitz wurde unter anderem das Dach einer Brauerei abgedeckt.

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