Neue Idee des Betzensteiner Gewerbevereins
26.01.2017, 12:43 Uhr
„Niemand muss nach Nürnberg oder Bayreuth fahren, wenn er qualitative Arbeit für sämtliche Bereiche des Lebens braucht“, sagt Angelica Ruhl-Schneider. Zusammen mit etwa 29 anderen Betriebs-Chefs bildet sie die Ortsgruppe des Bund der Selbständigen (BdS) Betzenstein und Plech. Dieses Jahr, im 13. Jahr des Bestehens, hat der Verein etwas vor, das vermutlich einzigartig in Bayern, vielleicht sogar in Deutschland ist: Er plant ein Jahr der offenen Tür. „Den Tag der offenen Tür gibt es überall, das Jahr der offenen Tür nur bei uns“, so der BdS über seine Aktion.
Das fasst die Aktion gut zusammen: Das ganze Jahr über präsentiert sich ein Unternehmen in seinen eigenen Räumen Kunden und Interessierten. „Das bedeutet zwar viel Arbeit, aber im Vergleich zu einer Messe ist es dann doch weniger Aufwand und vor allem braucht man kein so umfassendes Sicherheitskonzept“, so Ruhl-Schneider, die sich mit Feng-Shui-Raumberatung auskennt.
Und im Gegensatz zu einer Messe ist der Verein nicht nur an einem Wochenende präsent, sondern das ganze Jahr über, ergänzt ihr Kollege, der Elektro–Fachmann Karl-Heinz Kahla. Das breite Spektrum der Selbständigen in Betzenstein und Plech wird so von Februar bis November vorgestellt.
Bei einem der regelmäßigen Treffen des Vereins sind die Mitglieder im Sommer bei ein, zwei Gläsern Wein auf die Idee gekommen, das Aktionsjahr auf die Beine zu stellen. „Wir fragen uns, was wir für den Ort machen können, damit die Leute nicht sagen können, hier sei nichts los“, sagt Handelsvertreter Ronny Kunze. Die größten Aktionen des BdS, die bereits fest etabliert sind, sind das Weinfest und das Adventsfenster.
Dabei tritt der Verein „als bekannte Größe geschlossen auf“. Den Mitgliedern ist es wichtig, gut vernetzt zu sein. „Wir sind keine Konkurrenz untereinander, sondern ergänzen unsere Angebote gegenseitig“, findet Angelica Ruhl-Schneider.
Ein Blick in die Broschüre verrät, wie viele verschiedene Branchen im Gewerbeverein vertreten sind: Sport, Bau, Handel, Fotografie, Reisebüro, Technik, Gastronomie, Reparatur, Beratung und vieles mehr. „Andere Orte sind vielleicht auch so gut aufgestellt, aber sie tragen es halt nicht so gut nach Außen, wie wir“, meint Kunze. Ein Standortvorteil für Selbständige ist die gute Verkehrsanbindung durch die Autobahn.
Und auch die kurzen Dienstwege im Rathaus seien gut; „man kennt Bürgermeister und die Angestellten der Verwaltung, da bekommt man schnell einen Rat, wenn man ihn braucht“, so Ruhl-Schneider. Ob die Vielfalt auch für die nächsten Jahre gesichert ist, weiß sie nicht: „Über Nachfolger-Probleme haben wir im Verein noch nicht gesprochen.“ Sie weiß aber von Betrieben, in denen der Nachfolger bereits mitarbeitet.
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