„Outdoor Base“ in der Fränkischen: Geteilte Meinungen
27.7.2016, 16:00 UhrZunächst ging es nur um die Änderung des Flächennutzungsplans, damit die Outdoor Base als eine Art Sportzentrum realisiert werden kann. Die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses hatten sich einstimmig für dieses Projekt ausgesprochen, das dort schon vorgestellt worden war.
Noch einmal präsentierte Fröhlich die geplante Base, die zur Steigerung der Wertschöpfung des Tourismusstandorts Gößweinstein und der gesamten Fränkischen Schweiz dienen soll. Ziel dieses Projekts sei es, gemeinsam Sport zu betreiben und die Natur zu erleben, so Fröhlich. Die „Outdoor Base“ soll sich in der Szene der Sportler als Anlaufpunkt etablieren, an dem sie sich über alle möglichen Sportarten austauschen können.
Es soll aber auch eine Plattform für Familien und Touristen werden, denen es Spaß macht, in der Natur zu sein und Kindern diese näher zu bringen. Herzstück soll ein „Fränkisches Hüttla“ werden, das 180 Sportbegeisterten Platz zum Verweilen bietet.
Bedenken von Kränzlein
Jürgen Känzlein (SPD) meldete erhebliche Bedenken gegen das Projekt an und sah sogar das Höhenschwimmbad in Gößweinstein in Gefahr. Dort betreibt die Firma „Leinen Los“ von Thomas Mehl ein ähnliches Geschäft mit Outdoorsportmöglichkeiten vom Fußballgolf über Bogenschießen bis hin zu Kajakfahren. Kränzlein fürchtet die Konkurrenz und einen Geschäftsrückgang für Mehl, der eben auch das Badcafé betreibt.
Auch für Sven Schuhmann, der sich Mountenbikes zum Ausleihen angeschafft hatte, würden die Pläne nichts Gutes bedeuten. „Der kann dann sein Geschäft möglicherweise vergessen“, so Kränzlein. Außerdem fürchtete Kränzlein, dass die „Outdoor Base“ Gößweinstein Übernachtungsgäste entzieht. Zudem befinde sich Morschreuth nicht im kurbeitragspflichtigem Gebiet; Gößweinstein würde dadurch wohl auch keine Gewerbesteuermehreinnahmen bekommen.
Letzteres korrigierte jedoch Georg Lang (CSU). „Wenn der Betriebssitz einer großen Kette in Gößweinstein ist, dann wird Gößweinstein auch Gewerbesteuern abbekommen“, so Lang.
Bürgermeister Zimmermann hält dagegen die „Base“ für ein Zusatzangebot. Man könne außerdem das Kurgebiet auf den gesamten Markt Gößweinstein ausweiten.
„Keine Konkurrenz“
„Wir wollen keine Konkurrenz sein“, erklärte Silja Fröhlich und betonte, dass man mit der Firma Leinen Los zusammenarbeiten wolle, ebenso mit Aktiv Reisen. „Wir hoffen auch, dass die Gastwirtschaften profitieren“, betonte auch Merz, der versicherte, dass man lediglich Frühstück anbieten werde. Außerdem hofft Merz auf zusätzliche Besucher, die bisher nicht kamen. In vier Hütten sollen zudem nur 24 Leute übernachten können. Laut März werde man etwa drei Jahre brauchen, bis das Projekt abgeschlossen sei.
„Mir gefällt das Konzept, weil man damit jüngere Leute herholen will“, so Markträtin Daniela Drummer (FWG). Georg Rodler (CSU) sah die Gefahr, dass ein gutes Projekt im Vorfeld zerredet wird. Bernhard Vogel (SPD) verwies auf den Zeltplatz in Allersdorf, der auch ein gutes Projekt gewesen sei, das man aber nicht unterstützt habe. Außerdem meinte Vogel dass das Gelände, auf dem die „Outdoor Base“ geplant ist, nicht mit einer Zufahrtsstraße erschlossen sei und regte eine Bürgerversammlung dazu in Morschreuth an.
Zum Zufahrtsweg erklärte Zimmermann, dass dieser in ausreichender Breite vorhanden sei. Außerdem werde das Projekt den Morschreuthern noch vorgestellt. Morschreuths Gemeinderat Bruno Beck (BMG) befand, das die Outdoor Base auch für die Morschreuther selbst eine große Bereicherung sein wird.
„Heute geht es nur um die Einleitung des Verfahrens zur Änderung des Flächennutzungsplans zu einem Sondergebiet“, so Lang. Dann sehe man weiter. Am Schluss stimmten alle einstimmig der Einleitung des Verfahrens zu. Geprüft werden soll dann auch, ob ein Baugebiet ausgewiesen werden muss oder nicht.
Bürgermeister in Feuerwehruniform
Die Sitzung des Marktgemeinderates wurde unter ungewöhnlichen Umständen geleitet: In Feuerwehreinsatzuniform hatte Bürgermeister Hanngörg Zimmermann sie geleitet.
Der Grund war ein kurz zuvor stattgefundener Feuerwehreinsatz, bei dem Zimmermann als aktiver Feuerwehrler ausgerückt war, um einen umgefallenen Baum auf der Straße zu beseitigen.
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