Pegnitz: Auch bei Feuer ist genügend Wasser da
24.11.2018, 16:56 UhrBürgermeister Stefan Förtsch ist die Situation bekannt: "Es ist aber schwer, eine praktikable Lösung zu finden", da der Wasserversorger, die Wichsensteingruppe, "nur die Versorgung mit Trinkwasser priorisiert, aber nicht die Löschwasserversorgung". Auch im Bieberbach versiegen alle Wasserleitungen im Dorf, sobald die Feuerwehr eine Übung abhält und aus einem Hydranten Wasser zieht.
Die jüngsten Brände im Cabriosol Pegnitz und beim Busunternehmen Sebald in Kirchenbirkig haben wieder einmal gezeigt, wie wichtig die Versorgung mit Löschwasser ist. Ist dies im Gebiet der Juragruppe sichergestellt?
"Wir haben eine nahezu unerschöpfliche Löschwasserversorgung", sagt der Werkleiter der Juragruppe, Hans Hümmer, auf Anfrage der Nordbayerischen Nachrichten. Dies sei der Garant dafür, dass trotz langer Trockenperioden wirksam geholfen werden könne.
Zwei zentrale Hochbehälter
Das Löschwasser für das gesamte Zentralnetz wird in den zentralen Hochbehältern Adlitz (Gemeinde Ahorntal) und Hohenmirsberg (Gemeinde Pottenstein) gespeichert. Sie haben ein Gesamtvolumen von 3900 Kubikmeter und liegen in einer Höhe von 542,5 Metern und 611 Metern. Damit sei gewährleistet, dass an jedem Hydranten eine konstante Löschwasserreserve von 2000 Kubikmetern bestehe. Hümmer: "Dieses Volumen reicht schon, um zwei Feuerlöschkreiselpumpen mit 800 Litern Förderleistung in der Minute 20 Stunden lang zu betreiben." Dies sei der Minimumwert, der für jeden Hydranten im Zentralnetz gelte.
In weiten Teilen des Versorgungsgebietes, wie etwa im Raum Pegnitz, sind beispielsweise über einen weiteren Hochbehälter zusätzlich 1000 Kubikmeter an Löschwasser vorhanden. Das gesamte Speichervolumen im Zentralnetz der Juragruppe beträgt 7550 Kubikmeter.
Notfalls kann Wasser aus den Brunnen Bronn (193 Kubikmeter in der Stunde), Scherleithen (252) und Moggendorf (252) den Speicherbehältern (702) zugeleitet werden. "Allein diese Zuführungsmenge ist schon ausreichend für zirka 14 Feuerlöschkreiselpumpen TS 8 mit 800 Litern Förderung in der Minute."
Hümmer verweist auf den Brand bei Autohandel Tarzan an der Friedrich-Ebert-Straße in Pegnitz. Damals flossen im Dezember 2014 in einer Stunde rund 270 Kubikmeter Wasser aus den Schläuchen.
Beim Großbrand eines landwirtschaftlichen Gebäudes im Juni 2008 in Hainbronn betrug der Verbrauch an Löschwasser sogar 660 Kubikmeter in etwa zweieinhalb Stunden.
Keine Garantie für Leups
"Dass das Löschwasser in unserem Verbreitungsgebiet nicht ausreicht, ist eigentlich nicht möglich", sagt Hümmer. Doch bei einem Ort könne er das nicht garantieren. Das ist Leups. Jüngste Messungen der Quellschüttung in dieser Woche ergaben eine Schüttung von 45,7 Kubikmetern am Tag. Das sei nicht ausreichend. Denn das vorgeschriebene Minimum an Löschwasser liege bei 48 Kubikmetern in zwei Stunden.
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