Pegnitz und Gemeinden rutschen in EU-Millionenprogramm
14.05.2015, 11:57 UhrUwe Raab, der Bürgermeister von Pegnitz: erklärte: „Das ist der Türöffner, das Surfbrett, um den Turbo einzuschalten für andere Förderungen." Als dieser Wettbewerb namens EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) vor zwei Jahren in Bayern ausgeschrieben wurde, bewarben sich 82 Gemeinden und Städte. In der letzten Runde waren es 36, welche die Voraussetzungen gut erfüllten. Von ihnen blieben 20, die jetzt aus 58 Millionen Euro schöpfen können.
Darunter ist nicht nur das Projekt „Schaufenster Heimat“ unter der Federführung von Michael Breitenfelder (Pegnitz), dem Geschäftsführer des „Wirtschaftsbands“. Auch die „Markgräfliche Kulturregion Bayreuth“ kam weiter, das „Fichtelgebirge“ (Selb) und das „Seenland Oberpfälzer Wald“ (Neunburg vorm Wald).
Immer geht es darum, das Wachstum und die Beschäftigung in Bayern voranzubringen — über viele Jahre hinweg, bis 2020.
Um in diese Elite der 20 Sieger zu kommen, mussten Breitenfelder, Manfred Kohl vom Pegnitzer Bauamt und die Sachbearbeiter von 19 benachbarten Gemeinden extrem schuften.
„Es war eine hochgradige Anstrengung, weit über das Maß hinaus“, so Uwe Raab. Michael Breitenfelder hörte von der Münchner Jury, weshalb das „Schaufenster Heimat“ solch einen Erfolg hatte: „Der regionale Zuschnitt sorgte für Aufsehen, weil wir Realität abbilden. Und wir haben ein Spitzenkonzept abgegeben, nicht nur eine Liste mit Projekten.“
Uwe Raab erläutert das. Schon immer seien die Gemeinden zwischen Pegnitz, Auerbach, Neuhaus und Plech über drei Regierungsbezirke und vier Landkreise verbunden gewesen. Jetzt unterstrich diese „kreative Bewerbung“ noch einmal, „dass uns diese Grenzen egal sind“.
Zudem lebe die Stadt Pegnitz schon pionierhaft vor, wie man Städtebauförderung mit Dorfentwicklung verknüpft. „Das schwelt im Hintergrund.“ Und wenn jetzt der Pegnitzer Bahnhof zum Umbau ansteht, dann passt das sehr gut zu EFRE: „Da sind wir hervorragend im Rennen. Auch das Wirtschaftsband erweist uns Riesendienste.“
Neu ist bei EFRE, so Raab, „dass wir nicht den Fördertöpfen hinterherlaufen, sondern etwas tun und fragen: Wer kann etwas dazugeben?“ Michael Breitenfelder bestätigt: „Es soll eine Verschneidung mit anderen Töpfen geben, von der EU und von anderen Seiten.“ Da ranzukommen, das sei „der nächste Schritt“.
Lieber Schweigen
Die neugierige Pressefrage, welches der fast 40 im „Schaufenster Heimat“ genannten Wunschprojekte nun angepackt wird, beantworten Raab und Breitenfelder aber nicht. Sie sagen vage, es gehe um Wirtschaft, Tourismus, Energie und einen Ost-West-Radweg — jenen von Neuhaus quer durch die Fränkische Schweiz. „Wir wollen nicht viel sagen, sonst verlassen sich die Leute drauf“, so Breitenfelder. Man müsse noch bis Ende des Jahres Geduld haben, dann stehen einzelne Projekte fest. Dann ist auch klar, ob sie in den Geldstrom passen.
„Unsere Bewerbung hatte den Vorteil“, so Breitenfelder, „kein loses Nebeneinander von Themen zu bieten, sondern viele Mosaiksteine. Das macht den besonderen Charme aus. Wir sind kein einziges Leuchtturmprojekt wie die Landesgartenschau, die nicht durchkam, und wir wollen auch nicht eine große Industriebrache beleben. Das ist das Klassische. Wir haben viele Leuchttürme, die wir zusammen strahlen lassen wollen.“
„Wir sind Netzwerker“, ergänzt Uwe Raab. „Wir werden bloß gemeinsam gewinnen. Die Einzelkämpferzeiten sind vorbei.“
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