Rockenstub’n in Langenloh wirkte wie Magnet
20.3.2017, 22:41 UhrSogar aus Pegnitz war ein ganzer "Fanclub" mit dem früheren zweiten Pegnitzer Bürgermeister Helmut Graf gekommen. Musiker und Luftballonkünstler Wilhelm Adamczyk aus Pegnitz überraschte am Stammtisch der Pegnitzer mit wahren tierischen Kunstwerken.
Mit Tausendpfund, den Waischenfelder Burgmadla und der A-capella Gesangsgruppe "Belcanto Vocale" war die Veranstaltung mit gleich drei Kulturpreisträgern des Landkreises hochkarätig besetzt. Dennoch ging es unter der erstmaligen humorvollen Moderation von Rosi Zita, die selbst lustige Begebenheiten früher Zeiten aus Waischenfeld zum Besten gab, zwanglos und ungezwungen zu.
Ein Programm gab es nicht. Wer auftreten wollte, konnte dies gerne tun. Wie bei einer Rockenstube üblich hatten manche Frauen auch ihr Strickzeug mitgebracht, einige der Herren spielten Schafkopf. "Bauernbörsch, die sen wie die Wanzen", meinten die Burgmadla, die auch eine Welturaufführung mit dem Lied vom "Gänskrogn" mitgebracht hatten. Denn zwei neue Strophen hatten sie laut Claudia Leibinger zu dem altbekannten und immer wieder gern gesungenem Song dazu gedichtet.
"Brotwärscht mit Sauerkraut" gab es natürlich auch. Nicht nur vom Wirt kredenzt, sondern auch musikalisch von den Burgmadla. Dabei auch der "Fritzengörgla", der wie die Burgmadla bei der Kerwa was erleben will. Ebenso das Lied vom "Schlampera", der jeden Tag eine andere hat. Das Waischenfelder Heimatlied oder das Lied vom Elternhaus waren einige der Stücke, die die Waischenfelder "Harmonien Harmonists", im Volksmund "Die bekannten Lokale", mitgebracht hatten. Diese animierten zum Mitsingen. Mit den bekannten Lokalen sind natürlich die Sänger von Belcanto Vocale unter der Leitung von Adolf Hofmann gemeint.
Die berühmten "Bumbera live" aus dem Ahorntal haben ihr Stammlokal beim Thiem in Langenloh und durften deshalb natürlich nicht fehlen. Sie brachten mit ihren schwungvollen Musikstücken so richtig Stimmung in die Wirtsstube. Viele klatschen und schunkelten begeistert mit.
Rudi Späth aus Gollenbach hatte seine Konzertina mitgebracht. Er spielte das "Dankeschön mit roten Rosen" oder das Lied von der "Rosamunde". Spontan ist da auch Hans Brendel dabei, der ihn kurzerhand mit seinem Saxophon begleitet.
Mit Roland Thiem bildet der Vollblutmusiker aus Waischenfeld das Duo "Jura Echo". Georg Neubig aus dem Ahorntal gesellt sich mit seiner mitgebrachten Quetsche`n hinzu. Von Frieda Meinlschmitt erfahren die Gäste, was es vor 100 Jahren in Waischenfeld im ehemaligen Elisabethenheim mit den "Tappen" auf sich hatte.
Dort wurde von den Ordensschwestern des Elisabethenvereins für die Kinder nämlich ein "Tappenkurs" angeboten. Also ein Kurs, bei dem man seine Hausschuhe selbst genäht hat. Richtig daham is ma halt blos im Wärtshaus", stellte Walter Tausendpfund fest und meinte: "Schee bist widder". Wobei er dies auf ein schäumendes Seidla Bier bezog. Ja, "schee wör’s wieder" in der Waischenfelder Rockenstub’n, waren sich am Schluss alle einig.
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