So war das 13. Klangtherapie Festival bei Plankenfels
9.8.2016, 09:25 UhrViele kommen mit ihren Zelten, einige aber auch im Wohnwagen, um dieses außergewöhnliche Wochenende in der Fränkischen Schweiz mitzuerleben. Am Freitagabend allerdings droht die Großveranstaltung beinahe im Matsch zu versinken. Besonders der Eingangsbereich wird zu einer Schmierseifenbahn, durch die viele Besucher barfuß bis zu den Knöcheln durch den Schlamm waten. Dies tut aber der Stimmung keinen Abbruch.
Am Samstag dann wird das Wetter auch wieder besser. Sandpalast oder Basstempel heißen zwei der großen Bühnen und unten am Waldrand liegt das Zauberwäldchen. Das „Feld der Ehre“ ist ein Ort der Begegnung und des Austausches für unterschiedlichste Menschen geworden. Man will die Besucher zu einem bewussten und nachhaltigen Leben inspirieren. Dazu gehören auch Workshops für Siebdruck oder Löten, Vorlesungen oder Yogaübungen oder einfach das Entspannen in den Hängematten.
Immer professioneller
Das alles will gut organisiert sein. Eine dieser Organisatorinnen seit Jahren ist die 32-jährige Fabienne Nistler aus Streitberg, die ursprünglich aus Bayreuth stammt. Über die Jahre hinweg ist alles professioneller geworden und gewachsen. „Wir arbeiten jetzt mit Funkgeräten“, sagt sie.
Auch mit den Behörden arbeitet die feste 30-köpfige Crew eng zusammen. Sicherheit geht vor, deshalb muss auch ein Sicherheitsdienst eingesetzt werden. Viele Auflagen, zum Beispiel zum Brandschutz, müssen erfüllt werden. Ohne am Eingang kontrolliert zu werden, kommt niemand auf das Festivalgelände. Seit Wochen ist die Crew, die durch etwa 200 ehrenamtliche Helfer unterstützt wird, schon im Einsatz um dies alles stemmen zu können.
Nistler wirkt etwas müde, lächelt aber zufrieden. „Ich kann etwas verwirklichen hinter dem ich selbst stehe und mit dem ich mich identifizieren kann“, sagt die junge Frau, die gerne organisiert. Begeistert sind viele Gäste von der Feuershow vor dem Sandpalast.
So auch die 20-jährige Isabella Lulay aus Frankfurt am Main die das erste Mal mit Freunden dabei ist. Ihr Freund Björn war im letzten Jahr schon da. „Du musst da unbedingt einmal mitkommen“, hat er zu ihr gesagt. Und so zeltet die Gruppe aus Frankfurt auf der Wiese bei Scherleithen, um das Klangtherapie Festival mitzuerleben. „Ich finde es richtig toll hier“, sagt Lulay. Auch dass man tagsüber an verschiedenen Aktionen teilnehmen kann. Was ihr besonders gefällt, sind die Yogaübungen. Man erlebt ein „familiäres Gefühl“ und versteht sich mit seinen Zeltnachbarn, schwärmt sie.
„Friedlich und klein“
Die 25-jährige Anna Schuster aus Neumarkt in der Oberpfalz ist schon zum dritten Mal mit Freunden dabei. „Das ist jedes Jahr toll“, sagt sie übereinstimmend mit ihrer besten Freundin Larissa Völkl. „Es ist hier so schön übersichtlich, friedlich und klein im Gegensatz zu riesigen Festivals. Das finde ich gut, auch weil man oft die gleichen Leute wieder trifft“, sagt Anna Schuster. Ausgelassen feiern auch junge Leute aus Regensburg.
Die Klangtherapie wird nicht erlebt, sondern „zelebriert“. Denn neben Techno und elektronischer Musik in all ihren Facetten spielen auf den Bühnen auch Live-Bands oder Liedermacher, wie Wastl Kauz aus Waischenfeld.
Das Programm soll nicht nur die Interessen der Veranstalter widerspiegeln, sondern auch ihre Überzeugungen für ein bewussteres Leben und jede Menge kreativen Input mit Musik, die bewegt und mit Themen, die beschäftigen.
Die Klangtherapie schafft ein Wochenende für den Körper, die Seele, den Geist und natürlich auch für das Herz. „Liebe wird das Ereignis sein“, steht in großen Lettern auf einem Transparent, das die Besucher begrüßt.
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