Therme will für Kinder und in Gastronomie investieren
23.11.2015, 23:11 UhrUli Gesell von der Betreibergesellschaft GMF bezeichnete 2015 bei der Zweckverbandsversammlung als gutes Jahr, trotz einiger Einbußen durch die heiße Ferienzeit, die nicht gerade zu Thermenbesuchen eingeladen habe. Wenn in der Abrechnung trotzdem einige Verschiebungen auszumachen sind, so sei das durch eine Änderung der internen Tarifstruktur wegen der Mehrwertsteuererhöhung für Saunabesuche zu erklären. Außerdem würden Gutscheine seither nicht mehr bei der Ausgabe, sondern erst bei der Einlösung verrechnet.
Auch der neue Familientarif, bei der Kinder freien Eintritt haben, bringe zunächst keinen zusätzlichen Umsatz, doch rechne man fest damit, dass die jungen Gäste sich auch später an die Therme erinnern und selbst wiederkommen.
Gut angenommen würden die neuen Rutschen für die Kleinen sowie der Badeteich im Saunabereich, wo im Sommer die neuen Liegen meist komplett belegt seien. Die Steigerung des pro-Kopf-Umsatzes in der Gastronomie um über 50 Prozent auf rund 3,50 Euro zeige, dass hier noch Zuwächse möglich seien.
Aus diesen Erkenntnissen heraus hätten sich auch die Schwerpunkte für die neue Investitionsphase ergeben. Konzeptionell sei aktuell an einen rund 350 Quadratmeter großen Neubau für den Kleinkinderbereich gedacht, der bei den zwei Außenbecken nahe des Eingangs entstehen soll, angereichert mit einer Textil-Sauna und einem Textil-Dampfbad.
Die Kosten hierfür werden auf rund 2,5 Millionen netto geschätzt, wobei man sich hohe Zuschüsse erhofft, auch wenn hier die Kriterien verschärft worden seien. Landrat Hermann Hübner versprach aber einen harten Kampf um jeden Euro, selbst wenn dies langwierig werden könnte und deshalb ein Baubeginn vor 2017 nicht realistisch erscheine.
Ein langgehegter Wunsch, der Ausbau der Gastronomie für das Bad generell und für die Sauna, soll mit einer Aufstockung des derzeitigen Flachdachbereichs erreicht werden. Die Planung sehe hier einen direkten Zugang zu der Küche und eine Anbindung der oberen Ebene im Saunagarten mit einer nach Westen ausgerichteten Terrasse vor. Von der Statik und von der Bauleitplanung her gebe es keine Probleme.
Die zusätzlichen 790 Quadratmeter Nutzfläche erfordern nach ersten Berechnungen einen finanziellen Aufwand von rund 3,4 Millionen Euro, die zudem nicht förderfähig seien. Allerdings erhoffe man sich daraus eine erhebliche Steigerung des Umsatzes, was auch eine gewisse Neuverschuldung des Zweckverbandes rechtfertige.
Die Mitglieder des Zweckverbandes begrüßten die Planungen, bei denen auch die künftige zusätzliche Besucherfrequenz aus dem derzeit entstehenden Feriendorf berücksichtigt werden soll. Mistelgaus Bürgermeister Karl Lappe brachte die Meinung auf einen einfachen Nenner: „Das sind Investitionen in die Zukunft.“
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