Tiefenlesau bereitet sich aufs Dorffest vor

TIEFENLESAU - Stress, Vorfreude und Aufregung: Die Hollfelder organisieren gerade in kürzester Zeit das größte Fest, das die Stadt je erlebt hat. Am Samstag steigt in Tiefenlesau das Bayern-3-Dorffest. Wie viele Gäste am Samstag, 12. September, genau kommen, weiß niemand. Platz ist jedenfalls für 90 000 Menschen.

Tiefenlesau: 89 Menschen leben in Tiefenlesau, am Samstag werden Zehntausende hier beim Musikfestival feiern. Auf einer Wiese am Ortsrand wird bis zum Wochenende eine Bühne stehen, der Aufbau hat am Dienstagmorgen begonnen. Bauzäune schützen die Gärten.

Die Tiefenlesauer freuen sich. Karl Dorn räumt die Äpfel vom Boden weg und putzt seinen Garten heraus. „Es ist toll, dass die jungen Leute es geschafft haben und das Fest zu uns kommt“, sagt er. Im Dorf knistert die Luft vor Spannung und Vorfreude.

Parken und Toiletten: Sämtliche Wiesen rund um Tiefenlesau sind zu Parkplätzen geworden. Für 17 000 Fahrzeuge ist Platz. 150 mobile Toiletten stehen für die Besucher zur Verfügung. Vergangenes Jahr waren 50 000 Besucher beim Dorffest in Altdorf. Wie viele Menschen nach Tiefenlesau kommen werden, kann der Sender Bayern 3 nicht schätzen, 30 000 halten die Veranstalter für realistisch. Platz ist für maximal 90 000 Besucher auf dem Gelände. Dann müsste der Sicherheitsdienst abriegeln.

Freiwillige Helfer: Rund 400 Freiwillige unterstützen das Dorffest. Vereine aus Hollfeld, aber auch der gesamten Verwaltungsgemeinschaft packen mit an. Sie helfen beim Aufbau, backen Kuchen, sammeln Müll auf und verkaufen. Und dafür sollen die Vereine am Ende belohnt werden. Die Stadt Hollfeld wird die Einnahmen verwalten und damit die Rechnungen bezahlen. Was übrig bleibt, verteilt das Organisationsteam auf die Vereine.

Das Rathaus und der Bauhof sind ebenso in die Vorbereitungen eingebunden. „Wir sind voll dabei und haben Spaß. Es ist viel Arbeit, aber die volle Abwechslung zu dem, was man sonst macht“, sagt Eva Motschenbacher aus dem Rathaus.

Flüchtlinge: Manfred Neumeister aus Hollfeld hat sechs Fußballvereine in der Umgebung gefunden, bei denen Flüchtlinge mitspielen. Die hat er kurzerhand zum Fest eingeladen. Die Kulmbacher Brauerei spendiert Getränke, die Stadt Hollfeld Essensmarken. Von der DFB-Egidius-Stiftung gibt es für jeden der sechs Vereine 500 Euro. Die Spende überreicht Neumeister dann am Samstag beim Dorffest.

Kerwas: In vielen Orten ist am Samstag Kerwa – eigentlich. Die Treppendorfer haben den Kerwa-Samstag abgesagt. Die Drosendorfer ziehen ihr Fest durch. „Wir haben die Kapelle lange gebucht“, sagt Thomas Bezold, Kommandant der Drosendorfer Feuerwehr. „Wir freuen uns riesig für Tiefenlesau und haben auch für das Fest abgestimmt. Unsere Kerwa halten wir trotzdem.“ Bezold hofft, dass in Drosendorf was los ist, die Kapelle kostet Geld. „Draufzahlen wollen wir natürlich nicht, wenn wir auf null rauskommen, wären wir schon zufrieden.“ Wem es in Tiefenlesau zu viel ist, der ist in Drosendorf richtig.

In der Stadt Hollfeld hat Christof Herold, Wirt der Stadthalle, seine Musikgruppe umgebucht. „Race spielt am Freitag statt am Samstag.“ Am Samstag rechnet Herold nicht mit vielen Gästen. „Wer weiß, wenn um 21 Uhr leeres Haus ist, vielleicht schaue ich dann selbst mal nach Tiefenlesau.“ Das Umplanen war kurzfristig, aber Bezold ärgert sich nicht. „Ist ja eine einmalige Sache.“ Im elf Kilometer entfernten Gösseldorf bei Waischenfeld hofft Kerwa-Organisator Stefan Sebald darauf, dass nicht alle Dorffest-Besucher um 23 Uhr heim wollen. „Bei uns spielen die Gaudizocker, das ist doch was für die After-Show-Party“, sagt er.

Das Programm: Um 15.30 Uhr spielen Lions Head. Um 16.30 Uhr die Bayern-3-Band. Um 19 Uhr Rea Garvey und um 21.15 Uhr Olly Murs. Zum Abschluss gibt es um 22.30 Uhr ein Feuerwerk. Der Eintritt ist frei.