Vorsicht vor gefährlichen "Vampiren"
26.5.2014, 23:35 UhrZecken fallen nicht von Bäumen, Zecken lassen sich nicht von Bäumen auf ihre Opfer herabfallen, so das Gesundheitsamt. Sie leben unter Laub, im hohen Gras und im Unterholz. Dort werden sie von vorbeikommenden Warmblütern abgestreift. Hat eine Zecke einmal ein Opfer gefunden, krabbelt sie erst eine Weile darauf herum, bis sie eine geeignete Stichstelle gefunden hat. Wo die Haut weich und dünn ist, etwa in Achselhöhlen oder Kniekehlen, sticht sie schließlich zu. Dabei kann die Zecke Bakterien oder Viren übertragen.
Zecken übertragen Borreliose. Die Borreliose ist eine bakterielle Erkrankung und kann daher vor allem im frühen Stadium gut mit Antibiotika behandelt werden. Häufig tritt als erstes Anzeichen einer Infektion mit Borrelien eine ringförmige Hautrötung um die Einstichstelle auf. Diese sogenannte Wanderröte ist sehr typisch - wer sie beobachtet sollte sofort seinen Hausarzt aufsuchen.
Leider tritt dieses Krankheitszeichen nicht immer auf. Die rechtzeitige Diagnose stellt daher das eigentliche Problem bei der Borreliose dar.
Zecken können gefährliche FSME-Viren beherbergen. Anders bei der FSME ist diese Viruserkrankung nicht behandelbar. Ist sie einmal ausgebrochen, können Ärzte lediglich versuchen, eine Verschlimmerung der Symptome zu verhindern.
Es gibt jedoch eine gut verträgliche Impfung, die vor einer Infektion mit FSME-Viren schützt. Die FSME beginnt oft mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, ähnlich einer "Sommergrippe". Nach Abklingen dieser ersten grippeartigen Symptome kann die Infektion bereits überstanden sein. Es ist jedoch auch möglich, dass FSME-Viren das zentrale Nervensystem befallen und zu Hirnhaut-, Gehirn-, Nervenwurzel- oder Rückenmarksentzündungen führen.
Bei den schweren Verlaufsformen der FSME kommt es nicht selten zu bleibenden Schäden, etwa zu Bewusstseinsstörungen, Lähmungen an Armen und Beinen oder gar zu Atemlähmungen. Das muss aber nicht sein, da es gut verträgliche Impfstoffe gibt, die Kinder und Erwachsene sicher vor der FSME schützen können. Fast alle Krankenkassen übernehmen auch die Impfkosten dafür, wenn man sich innerhalb Deutschlands in den Risikogebieten aufhält, also dort wohnt oder in solche Gebiete reisen möchte.
Der Landkreis und die Stadt Bayreuth zählen zu den Risikogebieten in Bayern. Nähere Auskünfte erteilt das Gesundheitsamt am Bayreuther Landratsamt unter der Rufnummer 0921/728-226 (Leitender Medizinaldirektor Dr. Klaus von Stetten).
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