Waischenfelder CSU will den Rathauschef-Sessel

17.3.2019, 21:32 Uhr
Waischenfelder CSU will den Rathauschef-Sessel

© Foto: Thomas Weichert

Wer aus Sicht der CSU den dann nicht mehr amtierenden Bürgermeister Edmund Pirkelmann (BBS) im Rathauschef-Sessel "beerben" soll, ließe sich zwar unschwer erraten, ist im Moment aber noch Spekulation. Denn auf einen Kandidaten haben sich die 22 anwesenden CSU-Mitglieder bei der Versammlung im Gasthof Jöbstel noch nicht verständigt.

Fest steht aber auch, dass der amtierende zweite Bürgermeister der Stadt, Thomas Thiem aus Siegritzberg, mit 21 Stimmen bei einer Enthaltung und unter der Wahlleitung des stellvertretenden CSU-Kreisvorsitzenden Frank Dierl für die nächsten zwei Jahre als CSU-Ortsvorsitzender bestätigt wurde. Thiem selbst hält sich noch bedeckt, was eine Kandidatur als Bürgermeisterkandidat angeht. Dies werde bei einer Nominierungsversammlung von den Mitgliedern entschieden.

Die drei gleichberechtigten stellvertretenden CSU-Ortsvorsitzenden Brigitte May, Alfred Görl und Konrad Schrüfer wurden ebenso in ihrem Ämtern bestätigt wie Schatzmeister Heinrich Richter, Schriftführer Fridolin Schnörer und die Beisitzer Fritz Klaus, Karin Landmann, Selina Schrüfer, Norbert Vlcek, Klaus Sebald, Jürgen Spessert sowie Reinhard Stenglein. Kassenprüfer sind weiterhin Bernd Hartmann und Tobias Stenglein und als Kreisdelegierte wurden Alfred Görl, Fritz Klaus, Brigitte May, Heinrich Richter und Thomas Thiem gewählt. Seniorenbeauftragter ist Bernhardt Sebald.

Franz Schroll schlug vor, einen Jugendbeauftragten zu bestimmen, was aber nicht passierte. Bernhardt Sebald forderte, wieder einen JU-Ortsverband zu gründen. Dafür müssen die Mitglieder aber jünger als 35 Jahre sein, was laut Thiem aufgrund der Altersstruktur des derzeit 47 Mitglieder zählenden Ortsverbands wohl eher nicht möglich ist. Allerdings hält auch Thiem dies für wünschenswert.

Thiem blickte auf zahlreiche Termine und Veranstaltungen 2018 zurück und gab einen Ausblick aufs kommende Jahr. Die Vorbereitung der Gemeinde- und Kreistagswahlen sind dabei wohl aus politischer Sicht das Wichtigste. Das beliebte Brückenfest des CSU-Ortsverbands findet wieder Mitte August statt, aber nicht mehr auf der Brücke, sondern auf dem Stadtparkett. Geplant ist ferner ein Seminar der Hanns-Seidel-Stiftung in Waischenfeld und eine Winterwanderung. Am städtischen Ferienprogramm wird sich die CSU heuer indes nicht mehr beteiligen. Der Grund: Die Nachfrage in den Vorjahren sei zu gering gewesen.

Ehrennadel mit vier Sternen

20 Jahre lang ist Günther Hartmann aus Löhlitz Schatzmeister des Ortsverbands gewesen. Nun zeichnete ihn Dierl mit der CSU-Ehrennadel mit vier Sternen für 40-jährige Parteizugehörigkeit aus. Hartmann erinnerte an schwere Zeiten, die er in der Waischenfelder CSU miterlebt habe. "Trotz größerer Irrungen und Wirrungen nach Wahlen sollte uns das alles nicht entmutigen. Wir müssen uns schütteln und weitermachen", betonte Hartmann unter Applaus der Anwesenden.

Für 20 Jahre CSU-Mitgliedschaft geehrt wurden Stadtrat Franz Schroll, der langjährige stellvertretende Ortsvorsitzende Klaus Sebald, Schatzmeister Heinrich Richter, Landwirt Johannes Richter und CSU-Musikant Helmut Zita. Wolfgang Huppmann trat für ein Miteinader und gegen Kirchturmdenken ein. Wie er hintenherum erfahren haben will, falle Waischenfeld aus dem Fränkischen Gebirgsweg heraus, weil inzwischen zu viele Wanderwege asphaltiert würden. Die Asphaltierung der Wege hielt Karin Landmann jedoch gerade für ältere Menschen für einen Segen.

Thomas Thiem verwies darauf, dass dies interne Angelegenheiten des Fränkische Schweiz Vereins seinen, in die sich die CSU als Partei schwer einmischen könne. Zita, der auch zweiter Vorsitzender des Heimat- und Verschönerungsvereins Waischenfeld ist, gab Huppmann jedoch Recht: "Wir müssen das peinlichst im Auge behalten, um nicht aus der Leader-Förderung rauszufliegen." Für Huppmann gehe es nicht an, dass man die Top-Wege in Waischenfeld sterben lässt. "Wenn ihr unseren schönsten Wanderweg nach Nankendorf als Straße nehmen wollt, kriegt ihr Widerstand", kündigte Huppmann an.

Keine Kommentare