Wärmer für den ,kleinen Werner‘ in grün-weiß
29.01.2012, 16:32 Uhr
Eine klasse Nummer war der Auftritt der Michelfelder Faschingsgesellschaft. Elke Haberberger sollte eigentlich nur ein kurzes Grußwort sprechen. Doch wer die Vorort-Präsidentin kennt, weiß, dass sie es nicht bei einer Begrüßung belässt. „In Auerbach wird alles bestrickt, auch der Präsident“, verkündete sie und kleidete ihren Amtskollegen in den Stadtfarben grün und weiß ein. Schal, Ohrenschützer und ein Wärmer für „den kleinen Werner“ wurden übergeben. Witzig war auch Landrat Richard Reisinger, der die beste Prunksitzung im Landkreis lobte. „Eine andere gibt es sowieso nicht.“ Bis Aschermittwoch bekomme Präsident Müller den Generalschlüssel für die Wertstoffhöfe des Landkreises und einen Baugenehmigungsstempel für Nitzlbuch, verfügte er.
Hüftschwung wie Elvis
Das Programm der Sitzung wurde von den Prinzenpaaren mit ihren Begrüßungsreden und der Proklamation eingeläutet. Der politische Büttenredner, der traditionell als Erster in der Bütt steht, kam in diesem Jahr als Elvis Presley mit flotter Einzugsmelodie in den Saal. Den Hüftschwung des „King of Rock’n’Roll“ hatte Christoph Kasseckert bestens einstudiert, ebenfalls den breiten amerikanischen Slang. Dem Klimawandel konnte er etwas Gutes abgewinnen: „Bayern bekommt einen Zugang zum Meer.“ Und bei der nächsten Fußball-EM fehlen die gefürchteten Gegner aus Dänemark, Portugal und den Niederlanden. Auch der „Wulff im Schafspelz“ kam aufs Tablett, der dafür gesorgt habe, dass in Deutschland die Bildzeitung glaubwürdiger sei als der Bundespräsident.
„Endlich 18!“ war das Motto von Mandy Schmid. Viele Freiheiten habe sie leider nur „rein theoretisch“, aber wenigstens könne sie sich in der Schule selbst krankschreiben. Auch Bruder Patrick gewährte einen Einblick in das Schmid’sche Familienleben mit allen seinen Tücken. Elli Schübel kam als gestresste Rentnerin in die Bütt und traf wie gewohnt den berühmten Nagel auf den Kopf. In ihrer Rede zerpflückte sie unter Gelächter die sanierte Innenstadt: „Mit dem Fernglas fährt man zum Parken, sonst kann man nicht finden die genagelten Marken.“ Schübel vergaß auch nicht, den Bürgermeister zu umgarnen. „Glaubt der, wir stricken nur zum Spaß?“ Momentan stricke sie an einem Sack für Spaßbremsen. Dieser werde im Museum 34 ausgestellt. Für fünf Euro dürfe jeder „drauf hauen, was das Zeug hält“.
Als genialer Newcomer wurde Markus Schöppl aus Elbersberg gefeiert. Im „braaden Fränggisch“ eroberte er die Herzen der Zuhörer. Schon sein Einstieg schaffte Sympathien: „Was ist eine Blondine zwischen zwei Franken? – Jedenfalls nicht die Dümmste.“ Andreas Götz kam als schüchterner Pechvogel und brillierte wie gewohnt mit seiner umwerfenden Mimik. Ein Déjà-vu-Erlebnis war seine Verwandlung in den King of Pop, Michael Jackson. Singend entführten Karl Maier und Werner Müller die Zuhörer an die Auerbacher Erlebnismeile „Wertstoffhof“. Nach dem Motto „und immer, immer wieder geht die Tonne auf“ durchsuchten sie den Auerbacher Müll. Heraus kam unter anderem ein Karton mit Stimmzetteln der letzten Bürgermeisterwahl. Auf allen Zetteln stand „Appl“! Stimmung kurz vor dem Finale machte die Starparade mit Andreas Götz, Florian Himmelhuber, Markus Neukam und Robert Schmid.Aktuelle Diaschauen zur Auerbacher Prunksitzung unter www.nn-peg.de
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