Wasserstreit in Leups beschäftigt Gerichte

12.11.2018, 07:55 Uhr
Wasserstreit in Leups beschäftigt Gerichte

© Ralf Münch

Wie mehrfach berichtet wehrt man sich in Leups nun schon geraume Weise dagegen, dass die Wasserversorgung des Ortes zugunsten eines Anschlusses an die Fernleitung der Juragruppe, die de facto eine Ringleitung ist, aber in absehbarer Zeit bis nach Auerbach verlängert werden soll, aufgegeben wird. In Leups will man aus verschiedenen Gründen nicht auf das besonders weiche Wasser (Härtegrad 1,0) der ortseigenen Quelle verzichten, das auch von der ortsansässigen Brauerei genutzt wird.

Für die Juragruppe geht es unter anderem auch um Subventionen der öffentlichen Hand, die auf dem Spiel stünden, wenn nicht auch Leups an die zentrale Wasserversorgung angeschlossen würde. Die Fronten sind schon seit längerer Zeit sichtlich verhärtet, Mediationsversuche schlugen fehl, inzwischen dürfen sich verschiedene oberfränkische Staatsanwaltschaften – in Bayreuth, Hof und Bamberg – mit dem Thema befassen, weil der Leupser Verein verschiedene Klagen auf den Weg gebracht hat.

In der vergangenen Woche flatterte dem Verein "Pro Leupser Quellwasser" eine Unterlassungsklage ins Haus, die sich auf einen Vorgang im Sommer 2012 bezieht: Damals zapften Leupser, die heute in dem Verein organisiert sind, unerlaubter Weise einen Wasserverteiler der Juragruppe an, um im Rahmen eines Rockfestivals am Leupser Schupfen "Beschwerungswasser" für jene Gewichte zu bekommen, mit denen die Bühne standfest gemacht wurde.

Aktion lief aus dem Ruder

Die Aktion lief insofern aus dem Ruder, als offenbar ein Sperrschieber des besagten Wasserverteilers defekt war. In der Folge traten größere Mengen Wasser ins Erdreich aus und sickerten schließlich in das benachbarte Flüsschen.

Was hinsichtlich der sechs Jahre alten Geschichte in jüngster Zeit folgte, erfüllt den Tatbestand einer Provinzposse: Unter der provokanten Überschrift "Das Pippilotta-Prinzip für Werkleiter" thematisierte der Verein "Pro Leupser Quellwasser" auf seiner Homepage den seinerzeitigen Vorfall (der in der Sache längst verjährt ist) und insbesondere die Darstellung des Sachverhalts durch Juragruppen-Werkleiter Hans Hümmer in ironischer Manier und zog Hümmers Darstellung insbesondere des aus der Manipulation resultierenden Leerlaufens des Hochbehälters in Zweifel (nachzulesen auf https://proleupserquellwasser.wordpress.com/2018/07/12/das-pippilotta-prinzip-fuer-werkleiter/).

Gegen diese Darstellung klagen nun die Juragruppe und Hans Hümmer und wollen die entsprechenden Passagen von der Vereins-Homepage und aus dem Sozialnetzwerk Facebook entfernt sehen. Ein Nebenkriegs-Schauplatz, der deutlich macht, mit welchen harten Bandagen der Wasserstreit inzwischen geführt wird. Der Ausgang scheint offener denn je.

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