Wenn es am Geld fehlt, fehlt auch die Dynamik
3.2.2015, 11:31 Uhr„Ursprünglich war das Kletterfestival im zweijährigen Turnus geplant“, so Neuß. Das Klettern sei eine der wenigen touristischen Möglichkeiten, die es in der Umgebung gebe und eine gute Möglichkeit, um Werbung für die Region zu machen. „Diese müssen wir nutzen. Wenn Fische da sind, muss man auch angeln gehen“, versinnbildlicht Joachim Neuß auf erneute Nachfrage unserer Zeitung.
Der Arbeitskreis (AK) „Klettern“ sei tätig und kümmere sich um die Vorbereitungen für die Neuauflage des Kletterfestivals 2016, erklärt der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft (AG) FrankenPfalz und Königsteiner Bürgermeister Hans Koch. „Einige Fragen sind noch offen. Diese sollen bei einer Klausurtagung mit allen Bürgermeistern und Fraktionssprechern geklärt werden“, so der Königsteiner Rathauschef.
Bei dieser Versammlung im März sollen Projekte für die nächsten zwei bis drei Jahre angeregt werden, ergänzt sein Neuhauser Kollege Josef Springer. Für ihn sei es wichtig, erst eine Lösung zu finden, damit es nicht wieder zu einem Defizit wie 2012 komme. „Zuschüsse sind bisher, soweit ich weiß, nicht in Sicht. Wir müssen vor allem nach Sponsoren suchen. Und das wird ein Kraftakt.“
Josef Springer erklärt, dass das erste Kletterfestival mit Leader-Geldern gefördert wurde. „Diese waren für die Entwicklung eines Konzepts vorgesehen. Da dieses steht, sind dieses mal keine Zuschüsse über diese Schiene zu erwarten.“ Es stünden allerdings Anfragen an große Sportanbieter aus, die als Sponsoren infrage kommen könnten.
„Climbers welcome“
Bei der Klausurtagung in ein paar Wochen sollen unter anderem auch noch weitere Themen, welche die FrankenPfalz-Gemeinden betreffen, behandelt werden. Dazu gehören beispielsweise Embleme und Benimmregeln, die an und vor den Kletterfelsen befestigt werden sollen. „Kletterer willkommen soll auf Englisch darauf stehen“, erläutert die Stellvertretende Bürgermeisterin Plechs, Renate Pickelmann. Auch einheitliche Toilettenhäuschen sollen angeschafft werden. Details gebe es aber noch nicht. „Optimal wäre ein Bausatz, den eine Schreinerei entwerfen könnte und den die jeweiligen Bauhofmitarbeiter nachbauen können“, führt Pickelmann weiter aus.
Auch ein einheitliches Leerstandmanagement und gemeinsamer Radweg auf bereits bestehenden Trassen werden Themen der gemeinsamen Versammlung sein. „Vor allem eine einheitliche Beschilderung soll Radfahrer durch alle acht Gemeinden führen“, ergänzt der Hirschbacher Bürgermeister Hans Durst am NN-Telefon. Die Planungen zu diesem Radweg, der kostengünstig und ohne große Neubauten entstehen soll, bestünden momentan aus „lockeren Gesprächen“.
Auch die gemeindeübergreifende Ausbildungsplatzbroschüre und Werbematerial für die Gemeinden sollen bald in Angriff genommen werden, verrät Joachim Neuß. Und Hans Koch ergänzt: Auch ein gemeinsamer Internetauftritt der Gemeinden soll entstehen. Wichtig für Förderungen sei jedoch, dass die Bürgermeister der Arbeitsgruppe schnellstmöglich ihre nächsten Projekte festlegen, um Gelder zu erhalten, so Renate Pickelmann. Diese wolle man auch über die Zusammenarbeit mit der „AG Wirtschaftsband A 9“ erhalten, fügt Josef Springer hinzu.
Es fehlt am Geld
Und wo klemmt es in der Arbeitsgruppe, wie Joachim Neuß kritisiert hat? Überwiegend finden die Bürgermeister — außer Werner Wolter (Hartenstein) und Herbert Seitz (Velden), die an Hans Koch verweisen —, dass die Finanzierung ein Hemmschuh für viele Projekte seien. „Genug gute Ideen sind ja vorhanden, aber sie sind halt nicht immer bezahlbar“, so der Chef im Königsteiner Rathaus. „Das Geld fehlt einfach“, sagt auch Josef Springer wie aus der Pistole geschossen. Und Hans Durst aus Hirschbach vermutet, dass zusätzlich die Auerbacher Verwaltung größer sei, als die der anderen Gemeinden. „Vielleicht ist es da verwaltungs- und organisationstechnisch leichter, etwas auf die Beine zu stellen.“
Die Zweite Bürgermeisterin Plechs verrät, dass sie nicht genügend Einblick in alle Bereiche habe, um eine Meinung abzugeben. Und Claus Meyer aus Betzenstein sagt, dass sich die Bürgermeister über die Projekte einig sein sollten. „Alle müssen sich unterhalten“, findet er.
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