Zoff im Gemeinderat: "Zählt Saufkultur so viel?"
12.10.2017, 23:59 UhrDormann bezog sich auf einen Vorfall, der sich am Samstag vor einer Woche ereignete. Er habe auf seinem Feld Mais siliert und bei der Abfuhr einen gepflasterten Flurweg nur leicht verschmutzt. Andere Landwirte, die dort ebenfalls auf den Feldern arbeiten, benutzen laut Dormann einen Querweg, der dadurch stark ramponiert wurde. Prompt bekam Dormann dann einen Anruf von VG-Geschäftsleiter Günther Bienfang. Der forderte den Landwirt auf, die Verschmutzung des Flurweges umgehend zu beseitigen.
Da Dormann wissen wollte, wer ihn angeschwärzt habe, aber keine Auskunft darüber bekam, platzte ihm der Kragen. "Soll ich denn am Sonntag die Wege saubermachen und wo ist da die Gleichbehandlung", polterte Dormann. Oder: "Ist das Feigheit, dass die Menschen die einen hinhängen, keinen Charakter haben?" Laut Dormann handelt es sich um einen Flurbereinigungsweg, der für die Landwirtschaft geschaffen wurde, im Gegenzug hätten die Bauern unentgeltlich den Grund hierfür abgetreten. Illegal würden hier aber auch Autos fahren.
Dann kam Dormann erst richtig in Fahrt. Bierwanderer in Scharen, 1000 an einem Wochenende, seien keine Seltenheit, und deren Hunde verunreinigten seine Felder und Wälder mit Kot. Dies führe zu Totgeburten und Missbildungen bei seinen Milchkühen. Ein Viertel seines Viehs sei dadurch schon belastet. Gehe ein Kalb dadurch verloren, müsse die Kuh dann auch geschlachtet werden. Der Schaden pro verlorengegangenem Tier mit Tierarztkosten liege locker bei 1000 Euro.
Der Brauereiweg führt auch an Dormanns Wäldern vorbei. Wegen der Hinterlassenschaften der Bierwanderer und der Hunde stinke es dort manchmal so erbärmlich, dass er kein Holz mehr schlagen konnte.
Betrunkene mit Stöcken
Ein Dorn im Auge ist Dormann auch der Wohnmobilstellplatz in Hochstahl. Die Camper seien ebenfalls Verursacher der Verschmutzungen. Als er auf eine Flurweg fuhr, hätten sogar schon angetrunkene Bierwanderer mit Stöcken auf seinen Schlepper eingeschlagen. "Tier- und Menschenkot, was sollen wir noch alles ertragen, was mit den Bierwanderern auf uns zukommt", so Dormann. "Zählt in Aufseß die Saufkultur so viel, die sogar noch subventioniert wird ?"
An die kleinen Bürger werde im Rathaus nicht gedacht, wetterte Dormann weiter und merkte noch an, dass die Grundsteuer auf 400 Prozentpunkte erhöht wurde. "Wir werden das Ganze durchsprechen." Dies war die einzige Antwort, die Dormann während der Sitzung von Bürgermeister Bäuerlein bekam. Wenn er nun nicht erfährt, wer ihn angeschwärzt hat und nichts geschieht, will Dormann einen Anwalt einschalten.
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