Rettung für die Rehe
31.5.2012, 12:23 UhrDas Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen bei München entwickelt dazu mit Partnern aus Industrie und Forschung ein entsprechendes System. Das Bundeslandwirtschaftsministerium steuert 2,5 Millionen zu dem Projekt bei. Ministerin Ilse Aigner sagte: „Wir müssen alles daran setzen, Unfälle mit Wildtieren so gut wie möglich zu vermeiden“, sagte sie. „Wo die natürlichen Sinne nicht weiterhelfen, müssen wir auf Technik setzen.“
Besonders zur Grünlandmahd Anfang Juni geraten viele Rehkitze unter Mähgeräte, so Peter Haschberger vom DLR. Die Landwirte hätten in der ersten Mähperiode des Jahres kaum eine Chance, die Tiere rechtzeitig zu sehen, da sich die Kitze bei Gefahr tief ins hohe Gras drückten.
„Für die Bauern ist das eine psychische Belastung. Viele träumen nachts von den verstümmelten Rehchen“, sagte Haschberger. Bisher versuchten die Landwirte, die Muttertiere und ihre Kitze irgendwie zu vertreiben – mit Hunden, mit Blitzlampen oder mit scharf riechenden WC-Steinen – doch nichts funktioniert.
An dem neuen System arbeiten die DLR-Forscher seit vier Jahren. Die Idee: Ein Sensorsystem, das auf einer tragbaren oder fliegenden Plattform montiert wird, erkennt die im tiefen Gras verborgenen Jungtiere anhand ihrer Körpertemperatur. Daraufhin wird der Standort der Tiere elektronisch markiert. Eine Leseeinrichtung an der Mähmaschine erkennt die Markierung und kann Alarm geben – das Jungtier kann aus dem Gras getragen und damit gerettet werden.
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