Das Geschenk der inneren Freiheit
1.11.2017, 13:49 UhrEine große Festtagsgemeinde hatte sich am Morgen in der bis auf den letzten Platz besetzten Stadtkirche eingefunden, um gemeinsam Gottes Wort zu hören und Abendmahl zu feiern.
"Wir wollen unseren Glauben in versöhnter Verschiedenheit leben", dieser Begrüßungssatz von Pfarrerin Elisabeth Düfel stand als Motto über dem gesamten Tag. Im Mittelpunkt des Kirchenschiffs eine Sammlung verschiedener Bibeln, die Predigt ein Trialog zum Thema Reformation, Glauben und Luther, geführt von drei Geistlichen der Gemeinde: Pfarrerin Elisabeth Düfel, Pfarrer Joachim Klenk und Vikarin Felizitas Böcher - "drei Theologen, drei Meinungen — geübt darin, miteinander zu streiten". Denn, so Joachim Klenk: "Es geht um viel." Nämlich darum, mit Gott als Rückenwind in geschenkter innerer Freiheit die Welt mitgestalten zu können. Glauben, so Klenk, erfordere Diskurs und Position.
Ein Höhepunkt des Festtags schloss sich unmittelbar an den Gottesdienst an: Die Eröffnung des FiS-Cafés. Das "Fenster in die Stadt" soll als Gemeindeentwicklungsprojekt in die Zukunft wachsen, Freiraum und Platz für christliche Begegnung und Entwicklung inmitten der Stadtgesellschaft sein.
Am Reformationstag drängten sich die Rother den ganzen Tag über in den liebevoll hergerichteten Räumen. Offiziell übergeben wurde die gläserne Lutherrose, die, gestiftet von Ehrenamtspreisträger Günther Schmidt, fortan das Fenster über der nördlichen Kirchentür schmückt. In der Stadtkirche gab es stündlich wechselnde Programmpunkte für Groß und Klein, neben musikalischen Beiträgen unter anderem eine Gesprächsrunde, in der überwiegend jüngere aktive Gemeindemitglieder zu Wort kamen, um ihr Verhältnis zu und ihre Wünsche an ihre Kirche zu formulieren.
In den Abendstunden tauchte das Gotteshaus in lilafarbiges Licht und bot zum Ausklang des Tages einen schönen Rahmen für anregende Besinnlichkeit. Dabei gab es Kirche auch aus ungewohnter Perspektive zu erleben: Kurzfilme, von und mit Jugendlichen aus der Gemeinde, die die spätabendlichen Besucher auf Liegestühlen oder auf Boden und Bänken liegend an die Decke projiziert zu sehen bekamen.
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