Frischluft rein, Corona raus: Was bringen Luftreiniger an Schulen?

4.5.2021, 11:04 Uhr
Frischluft rein, Corona raus: Was bringen Luftreiniger an Schulen?

© Tobias Tschapka

An der frischen Luft ist Corona kaum ein Problem. Eines der einfachsten Mittel zum Schutz vor Corona ist der Aufenthalt im Freien, an der frischen Luft. Dort ist die Konzentration der Corona-Viren in der Luft verschwindend gering, eine Ansteckung ist unwahrscheinlich. Die winzigen Aerosol-Partikel mit den Viren bleiben dagegen in geschlossenen Räumen für mindestens drei Stunden in der Luft. Dort kann häufiges und gründliches Lüften die eventuelle Virenlast senken. Und wo Lüften nicht möglich ist, kann die Technik helfen.


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"Luftreiniger holen Viren aus der Luft, die wir sonst einatmen", heißt es in der Werbung eines Herstellers. Die Luftreiniger arbeiten mit UV-Licht, Silber-Ionen, Aktivkohle und anderen Feinstaubfiltern. Diese Geräte können zwar den Gehalt von Viren und Bakterien in der Luft erheblich verringern, jedoch nicht komplett abstellen. Das Beibehalten der "AHA"-Regeln (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske) zum Schutz vor Corona wird deshalb dennoch empfohlen.

So oder so: In den Schulen können die Geräte Schülern und Lehrkräften zumindest etwas mehr Sicherheit geben. Sie müssen sich dann nicht ausschließlich um Corona kümmern, sondern können sich auf den Unterricht konzentrieren.

Schulen gut ausgestattet

Der Markt Wendelstein als Sachaufwandsträger hat drei Lüftungsgeräte angeschafft, zwei für die Schule in Großschwarzenlohe, und eins für den Jugendtreff. Die Schulleiter sollten melden, wo es nicht möglich ist, die Räume ausreichend zu lüften.

An den Schwabacher Schulen kann in 24 Räumen nicht ausreichend gelüftet werden. Teils werden pro Raum zwei Luftreiniger benötigt. Deshalb hat die Stadt für 151.000 Euro insgesamt 39 mobile Luftreinigungsgeräte angeschafft und aufgestellt.

Der Markt Schwanstetten verfügt über 15 Luftreiniger, für jedes Klassenzimmer einen. In diesen Räumen kann man zwar die Fenster öffnen und lüften, doch die Gemeinde wollte die Virenlast in der Grundschule senken und der Schule etwas Gutes tun. Der Markt folgte damit einem Antrag der Freien Wähler.

Für ihre Schule in Regelsbach brauchte die Gemeinde Rohr sich nicht um mobile Lüftungsgeräte zu kümmern. Bei der Sanierung der Schule vor gut acht Jahren wurde eine Lüftungsanlage installiert, die die Raumluft drei Mal in der Stunde austauscht.

CO2-Ampeln installiert

Lüftungsgeräte für die Schule hat die Gemeinde Rednitzhembach nicht gekauft, allerdings für 2800 Euro Kohlendioxid-Sensoren. Diese "CO2-Ampeln" zeigen zuverlässig an, wenn die Luft verbraucht ist und gelüftet werden muss.


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In Kammerstein hat die Schulleitung den Kauf von Lüftungsgeräten ebenfalls für unnötig erachtet. Alle Fenster kann man stattdessen öffnen und lüften. Überdies werde derzeit der Kauf von Lüftungsgeräten mit lediglich 20 Prozent gefördert. "Wenn das besser wird, reden wir noch einmal darüber", sagt Bürgermeister Wolfram Göll. Für die Kita und die Schule wurde jeweils eine CO2-Ampel gekauft.

In der Grund- und Mittelschule in Abenberg gibt es elf Klassen und entsprechend auch elf Lüftungsgeräte, je Klassenzimmer eins. Zuerst wurden zwei gekauft, um zu sehen wie das ist, berichtet Schulleiter Wolfgang Amler. "Im Winter, wenn es kalt ist, laufen die Lüfter", sagt er.

"Frischer Wind" und kaum störend

An der Grundschule in Meckenhausen steht ein Lüftungsgerät, das die Schule als Spende bekam. Es steht im Unterrichtsraum der vierten Klasse. Die Mädchen und Buben, so Rektorin Ulrike Fahrenschon, hätten sich mittlerweile an den Geräuschpegel des Geräts gewöhnt. "Der Luftzug stört nicht mehr groß", erklärt sie. "Vom Gefühl her" habe sie schon den Eindruck, dass das Gerät frischen Wind, sprich: frische Luft, ins Klassenzimmer bringe. Und auch das Reinigungsteam habe auf ihre Nachfrage hin erklärt, dass "die Luft nicht so verbraucht ist wie in anderen Zimmern".


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Derzeit wird in Meckenhausen nur die vierte Klasse in Präsenz unterrichtet. Nachdem diese sehr viele Kinder besuchen, musste die Klasse geteilt werden. So wird – jeweils im Wechsel – ein Teil der Mädchen und Buben im Klassenzimmer unterrichtet, während sich die anderen im "Homeschooling" befinden.

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