Höchster Schwierigkeitsgrad zur WM
22.11.2017, 17:11 UhrDen internationalen Testlauf hat Milena Slupina beim Drei-Nationen-Cup zwei Wochen vor der WM ausgezeichnet bewältigt. Österreich, Schweiz und Deutschland hatten ihre Nationalteams in den verschiedenen Kunstraddisziplinen und im Radball in die Pfalz geschickt. Traditionell treffen sich die drei Nachbarländer und gleichzeitig leistungsstärksten Hallenrad-Nationen immer unmittelbar vor der WM zu diesem ersten direkten Vergleich. Erstmals in der Kleidung der Nationalteams, mit Einzug der Nationen und Abspielen der Hymnen, lieferte der Drei-Nationen-Cup einen gelungenen Vorgeschmack auf das bevorstehende Hallenradsport-Großereignis in der österreichischen Radball-Hochburg Dornbirn.
Am Ende eines langen Tages entschied Milena Slupina den Wettkampf in Gau-Algesheim in ihrer Disziplin souverän für sich. Trotz der ungewöhnlichen späten Startzeit weit nach 22 Uhr präsentierte die ehemalige Junioren-Europameisterin ihr Programm gewohnt sicher. Das gibt Selbstvertrauen für die große Aufgabe des kommenden Wochenendes.
Die letzten Tage der WM-Vorbereitung passieren in der gewohnten Trainingshalle am Rother Gymnasium. Langsam erwacht neben dem sportlichen Ehrgeiz auch die Vorfreude. "Es ist einfach etwas ganz Besonderes, mit der Nationalmannschaft im roten Nationaldress aufzutreten und bei der WM für sein Land zu fahren", sagt die junge Sportlerin. Jetzt heißt es, Ruhe bewahren, nicht zu viel wollen, Form er- und Nerven behalten.
Gemeinsam reiste das Nationalteam nach Österreich, bezog die Mannschaftsunterkunft und inspizierte die Wettkampfhalle. "Freies Training" stand am Anreisetag im Programm. Ab heute läuft alles strikt nach Plan. Jeder Mannschaft stehen ausgewiesene Trainingszeiten im brandneuen Hallenkomplex des Messequartiers Dornbirn zu. Drei ereignisreiche und stimmungsvolle Tage versprechen die Veranstalter, die die WM, an der 20 Nationen teilnehmen, unter das Motto "Die Weltspitze zu Gast bei Freunden" gestellt haben.
Die Wettbewerbe selbst beginnen am Freitagvormittag weit vor der offiziellen Eröffnungsfeier, die für 18.15 Uhr terminiert ist. Obwohl wahrscheinlich einer der spannendsten Wettbewerbe überhaupt, muss das gesamte Feld der 1er Frauen bereits vor der Eröffnungsfeier auf die Fläche. Als letzte Starterin der Disziplin mit der höchsten aufgestellten Schwierigkeitspunktzahl wird Milena Slupina am Freitag etwa um 17.30 Uhr starten.
Direkt vor ihr hat die zweite deutsche Teilnehmerin und noch amtierende Vizeweltmeisterin Viola Brand vom RSV Unterweissach ihren Auftritt. Die folgt auf die beiden Österreicherinnen, die "junge wilde" Julia Walser und die ehemalige Weltmeisterin Adriana Mathis, die sich nach langer Verletzungspause auf dem internationalen Parkett zurückmeldet.
Zu rechnen ist immer auch mit den starken Schweizerinnen Seraina Waibel und Nathalie Walter. Anschluss an die Spitzengruppe sucht auch die Tschechin Adela Pribylova. Die besten vier Frauen der Vorrunde werden ins Finale einziehen und fahren am späten Samstagnachmittag um den Titelgewinn und die Platzierungen.
Beinahe makellos
Schon die Frage, wer aus dem hochkarätig besetzten Frauenfeld das Finale erreicht, ist mehr als spannend. Slupinas Chancen stehen nicht schlecht: Sie hat eine beinahe makellose Saison hinter sich, in der sie wie keine andere mit größter Kontinuität stets auf den Punkt ihre Leistung abrufen konnte. Eine neue Weltmeisterin im 1er der Frauen wird es in jedem Fall geben. Die Titelträgerin 2016 Lisa Hattemer vom RSV Gau-Algesheim ist an der WM-Quali gescheitert und kann ihren Titel deshalb nicht verteidigen.
Franken scheint übrigens einen guten Nährboden für erfolgreiche Hallenradsportler zu haben: Neben Milena Slupina gehört auch der amtierende Weltmeister im 1er Kunstradfahren der Männer, Lukas Kohl aus Ebermannstadt, und das Radball-Duo Bernd und Gerhard Mlady aus Stein zum deutschen WM-Team mit Titelambitionen.
Die letzten Tagestickets für die Wettkampftage werden gerade noch verkauft. Wer nicht selbst vor Ort sein kann, muss keine Entscheidung verpassen: Unter www.wm-dornbirn2017.at gibt es während der drei Wettkampftage sowohl einen Video-Livestream als auch einen Liveticker mit aktuellen Informationen. Auch der detaillierte Zeitplan der dreitägigen Sportveranstaltung ist dort einzusehen.
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