"Reichsbürger" verteilt Faltblätter in Georgensgmünd
19.12.2016, 11:13 UhrDer 53-Jährige hatte in der Nähe des Tatorts, wo Wolfgang P. im Oktober einen Beamten des SEK erschossen haben soll, Faltblätter mit eindeutigem Inhalt verteilt, so Simone Wiesenberg, stellvertretende Dienststellenleiterin der Rother Polizei auf Anfrage. Mehrere Bürger hatten die Beamten am Wochenende informiert. Auch, weil am Autokennzeichen des Mannes ein Aufkleber zu einer Internetseite mit Inhalten der "Reichsbürgerbewegung" befestigt war.
Eine Streife konnte den Mann aus Rheinland-Pfalz kontrollieren und stellte dabei fest, dass er keinen offiziellen Führerschein besaß. Stattdessen wies er sich mit einem wohl selbstgebastelten Dokument aus. Die Polizei ermittelt nun wegen Urkundenfälschung und Fahren ohne Fahrerlaubnis gegen den Mann.
Ob sich der mutmaßliche Mörder Wolfgang P. und der Mann aus Rheinland-Pfalz kannten, ist unklar. Dass ein Zusammenhang bestehe, sei schon möglich, so Wiesenberg. Vor allem angesichts der Tatsache, dass die Faltblätter in der Nähe des Tatorts verteilt wurden. Zwar habe der 53-Jährige das Vorgehen der Polizei nicht anerkannt. Die Beamten haben dennoch ihre Maßnahmen durchgesetzt. Der Fall geht nun an die Kriminalpolizei in Schwabach.
Die stellvertretende Dienststellenleiterin Wiesenberg rät allen Bürgern, die verdächtige Faltblätter sowie Flugzettel ohne Impressum erhalten, diese möglichst zügig bei der Polizei zu melden. Gleiches gelte für Fahrzeuge mit nichtamtlich aussehenden Kennzeichen.
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