Roth: Mit viel Energie für die „MütZe“ gekämpft

13.9.2016, 17:14 Uhr
Roth: Mit viel Energie für die „MütZe“ gekämpft

© Foto:

Zehn Jahre – das klingt nicht gigantisch. Aber es waren bewegte Jahre, in denen viel passiert ist. Manches, von dem die MütZe-Frauen im Gründungsjahr nur träumen konnten, ist heute Realität. Vor allem bei der Kinderbetreuung ist die Situation mit damals nicht mehr zu vergleichen. Andere Träume, wie der Umzug ins Gebäude des Städtischen Kindergartens, sind geplatzt.

MütZe hat sich dort etabliert, wo es seinen Ursprung hat – in der Eisenbartstraße im Rother Süden. Die anfangs manchmal schwierige Situation mit der Nachbarschaft hat sich eingespielt. Immer drängender wird der Wunsch nach einer finanziellen Ausstattung, die das Anstellen einer pädagogischen Fachkraft ermöglichen würde, um Ehrenamtlichen und Besucher zu unterstützen.

Denn im MütZe wird mehr geleistet, als auf den ersten Blick erkennbar ist: „Es geht nicht um gemeinsames Kaffeetrinken, sondern um Integration, Frauenförderung, Bildungsarbeit und Unterstützung bei Problemen.“ All das leisten die Frauen im Verein MütZe ehrenamtlich. Seit jeher sind Menschen jeden Alters, jeder Hautfarbe und jeder Herkunft willkommen. Von Beginn gehörten auch Frauen mit Migrationshintergrund dazu. Zum Beispiel Gülhan Aydin: Sie war anfangs Besucherin, heute engagierte Vorstandsfrau.

Anke Meißner leitet das Büro des Mütterzentrums, kümmert sich um Programm und Organisation. Sie hat eine erfüllende Aufgabe dort, wo sie vor acht Jahren mit ihrer kleinen Tochter Amelie einfach Anschluss gesucht hat. Über eine Stillgruppe sei sie im Mütterzentrum gelandet – und ist geblieben. Der Offene Treff, das Herzstück des MütZe, habe ihr ermöglicht, was keine andere Gruppe oder Einrichtung bot: Eine Anlaufstelle, zu der sie spontan kommen konnte, wo immer jemand da war, wo es ohne Anmeldung und feste Zeiten Spielkameraden für die Kleine und Frauen zum Reden gab.

Kein Einzelfall: Mit am Tisch sitzen Julia Helfert, Eva Göllner und Jessica Frömter. Sie bestätigen: Wie gut es ihnen als frischgebackene Mamas getan habe, eine Anlaufstelle für sich, Unterstützung bei der Betreuung der Kinder und Raum für eigene Entwicklung zu haben. Raum, den sich die „Frauen der ersten Stunde“ mühsam erkämpft haben. „Uns hat doch keiner für voll genommen“, empört sich Eva Göllner, die mit einer Handvoll anderer Frauen den Verein 2006 gegründet hat.  Für einen Durchbruch sorgte die Sparkasse. Sie stellte die Räume einer ehemaligen Filiale in der Eisenbartstraße zur Verfügung, mietfrei für die ersten Monate.

Das Landratsamt schickte einen Trupp Ein-Euro-Kräfte zur Unterstützung, im Februar 2007 wurde Eröffnung gefeiert und der Betrieb aufgenommen. Ein Betrieb, der bis heute auf drei Säulen ruht: Dem Offenen Treff, einem regelmäßigen Kursangebot und den Mini-MütZen, einer Gruppe von Kleinkindern, die noch keinen Kindergarten besuchen.

Zum zehnten Geburtstag wird am Samstagnachmittag mit Tag der Offenen Tür gefeiert, am Samstag, 22. Oktober, startet der große Jubiläums-Basar in der Stadthalle, und am Mittwoch, 23. November, gibt es einen „Hobbymarkt“ in der Aula der Landwirtschaftsschule.

 

Keine Kommentare