Stellplatz am Kanal: Urlaub verlängert

HILPOLTSTEIN - Vier Tage dürfen Wohnmobilurlauber auf dem Stellplatz am Kanal stehen bleiben, dann müssen sie weiterziehen. So sieht es die städtische Stellplatzordnung vor. Doch diese Höchstverweildauer wird nun ersatzlos gestrichen, beschlossen die Mitglieder des Ausschusses für Jugend, Kultur, Sport und Tourismus in ihrer jüngsten Sitzung.

Der Urlaub mit dem Wohnmobil boomt. Das merkt auch die Stadt Hilpoltstein. „Unser Stellplatz am Kanal wird immer beliebter“, erklärte Alexandra Kötschau vom Amt für Kultur und Tourismus. Von Mitte April bis Mitte Oktober wurden insgesamt 3428 Übernachtungen auf dem Stellplatz verzeichnet. Das sind rein rechnerisch 18 Wohnmobile pro Tag.

Wer am Kanal sein Womo abstellt, muss eine Gebühr von sechs Euro zahlen. Zwei Euro davon gibt die Stadt an den Zweckverband Rothsee weiter, dafür dürfen die Gäste dann auch die Sanitäranlagen am Rothsee mit nutzen. Solchen Luxus gibt es am Kanal nämlich genauso wenig wie einen Strom- oder Wasseranschluss.

Und das ist auch gut so, meint jedenfalls Bürgermeister Markus Mahl. Zwar käme immer mal wieder die Diskussion auf, den Platz auszubauen, allerdings würden die Womo-Urlauber gar keinen großen Luxus wollen, „die haben alles dabei“, so Mahl. Vom Ausschuss gab es da auch gar keine Widerrede.

Trotzdem will die Stadt in der nächsten Saison aktiv werden und auf die Gäste am Kanal zugehen, und zwar um herauszufinden, was diese hier in der Gegend so machen und ob sie auch wissen, was in Hilpoltstein alles geboten ist. Vielleicht, so die Idee hinter der Umfrage, kann damit ja die heimische Wirtschaft noch etwas angekurbelt werden.

Außerdem soll bis zum nächsten Frühjahr ein Punkt aus der Stellplatzordnung gestrichen werden, der regelmäßig für Kritik sorgt. Bislang darf ein Wohnmobil nämlich höchstens vier Tage am Kanal bleiben. Doch so mancher wäre gerne länger als diese vier Tage geblieben. Das soll er in Zukunft auch können, denn, so die Hoffnung hinter der Änderung, wer länger hier Urlaub macht, gibt auch mehr Geld aus zum Beispiel in den Hilpoltsteiner Gaststätten.

Angst davor, dass sich Dauercamper niederlassen könnten, hatte der Ausschuss nicht. Und für den Fall, dass doch mal einer länger bleiben möchte als von der Stadt gewünscht, wird sicherheitshalber vorgesorgt: Die Stellplatzordnung wird um den Passus ergänzt, dass Dauerstellplätze nicht erlaubt sind.