Faszination Fotografie: Wenn der Schnappschuss zum Kunstwerk wird
19.9.2011, 09:27 Uhr„Das sind mehr oder weniger Urlaubsbilder“, sagt Reiner bescheiden. Doch liegen zwischen einem Erinnerungsschnappschuss und seinen sensibel komponierten Momentaufnahmen fotografische Welten.
„Ich experimentiere gerne“, erklärt Reiner. Auch mit den Möglichkeiten moderner Computertechnik. „Die Bilder sind mit Tonwertkorrektur nachbearbeitet.“ Doch selbst die raffinierteste Technik kann das Wichtigste nicht ersetzen: den Blick fürs Motiv. „Den kann man nicht lernen“, weiß Gerhard Reiner. „Das Motiv sieht man einfach.“
Oder man inszeniert es. So wie Manuel Mauer seine Fotos auf der Stellwand gleich nebenan. „Mir geht es nicht so sehr um Reportefotografie. Ich will Idealwelten visuell umsetzen“, erläutert der 31-Jährige seinen bewusst künstlerischen Ansatz.
In seiner Reihe „Gold in Motion“ zeigt er Gold in verschiedenen Formen. Zum Beispiel lässt er es über das Gesicht eines Models fließen, oder er bewirft sie mit Goldstaub und verewigt die Gesichter in der Goldwolke.
„Wir haben im Fotoclub eine ziemlich starke Mischung“, beschreibt Manuel Mauer die unterschiedlichen Stilrichtungen der rund 25 aktiven Mitglieder. Vielfalt, die den Reiz ausmacht. „Bei unseren Vereinstreffen machen wir auch Bildbesprechungen. So profitieren wir voneinander.“
Vorsitzender des Fotoclubs ist Gerd Engl. Er hatte zur Vernissage am Freitag einen Politiker geladen, der eine besondere Verbindung zur Fotografie hat. „Schon als 13-Jähriger hat mich das Fotografieren fasziniert. Ich kann mich noch gut an die Dunkelkammer in meinem Elternhaus erinnern.“ Aus dem Talent wurde ein junger Tagblatt-Redakteur, der auch über Politik berichtete. So bildet Fotografie indirekt sogar ein Stück weit Frellers Biografie ab: „Denn ohne die Liebe zur Fotografie hätte ich nicht den Zugang zur Politik gefunden.“
Am kommenden Samstag und Sonntag folgt bereits die nächste Ausstellung: Jeweils von 10 bis 18 Uhr findet im Bürgerhaus die Bezirksfotoschau statt.
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