Gemeinde Rohr spendet Feuerwehrauto für Einsatz in Syrien

ROHR - Was macht man mit einem 38 Jahre alten Feuerwehrfahrzeug? Vor dieser Frage stand die Gemeinde Rohr, als es darum ging, das Tanklöschfahrzeug (TLF 16/25) der Rohrer Wehr aus dem Fahrzeugbestand zu nehmen. Der Gemeinderat griff einen Vorschlag aus den Reihen der Feuerwehrleute auf und verschenkte es an den Verein „Orienthelfer e. V.“.

Der Rohrer Gemeinderat hatte sich in der Januar-Sitzung mit der weiteren Verwendung des ausgesonderten TLF 16/25 beschäftigt. Bürgermeister Felix Fröhlich brachte dabei den Vorschlag der Rohrer Wehr ins Gremium ein. „Es gibt keine Interessenten für das Fahrzeug, das noch einen Wert von 2000 bis 3000 Euro hat“, gab der Bürgermeister damals bekannt.

Deshalb unterstütze er die Idee der Rohrer Feuerwehr, das in die Jahre gekommene Löschfahrzeug an einen gemeinnützigen Verein zu verschenken, der in Syrien hilft.

„Damit kann das Fahrzeug in Syrien noch wertvolle Dienste im humanitären Bereich leisten“, waren sich fast alle Räte im Gemeinderat einig.

Richard Bauer schmeckte das jedoch nicht ganz. „Für spezielle Atemschutzanzüge haben wir kein Geld, aber um ein Feuerwehrfahrzeug zu verschenken schon“, kritisierte der FW-Rat die Vorgehensweise. Dem widersprach Bürgermeister Fröhlich energisch. „Für beides ist Geld da“, so der Rohrer Bürgermeister. Auch Erwin Dürr verwahrte sich gegen diese aus seiner Sicht unberechtigte Kritik. „Es ist eine gute Sache, das Feuerwehrauto nach Syrien zu verschenken. Das sollten wir machen“.

Die Not lindern

Der Verein „Orienthelfer“ wurde vom Kabarettisten Christian Springer gegründet. Ziel des Verein ist es, die humanitäre Not in Syrien etwas abzumildern. In den vergangenen Monaten wurden von dem Münchner Verein bereits zahlreiche ausgesonderte Feuerwehrfahrzeuge, Krankenwagen und Müllfahrzeuge aus Deutschland in das von Krieg gebeutelte Land gebracht. In Syrien würden derartige Fahrzeuge dringend benötigt, so die Organisatoren vom Verein „Orienthelfer“.

Kürzlich trafen sich Bürgermeister Felix Fröhlich, die Kommandanten Thomas Richter und Roland Betsch, der die Idee hatte und den Kontakt zum Verein „Orienthelfer“ herstellte, sowie weitere Rohrer Feuerwehrler mit Vereinsgründer Christian Springer. Anschließend wurde das TLF 16/25, Baujahr 1977, nach München gebracht und an Hans Haslberger, der beim Verein Orienthelfer für Feuerwehrangelegenheiten zuständig ist, übergeben.

Die Gemeinde Rohr hatte das TLF 16/25 im Jahr 2004 als „Übergangsfahrzeug“ von der Gemeinde Rednitzhembach erworben. Die Rohrer Wehr bekam nun als Ersatz ein neues Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF 20), das bereits seit November letzten Jahres im Gerätehaus steht und am 14. März offiziell übergeben wird.