Los statt Wahl: Vogel ist doch Bürgermeister in Wendelstein
10.5.2014, 10:07 UhrIn dieses Amt wurde er auch nicht, wie eigentlich üblich, vom Marktgemeinderat gewählt, sondern er erreichte es per Losentscheid. Willibald Milde (CSU) ist nun nicht mehr 2., sondern 3. Bürgermeister.
Damit ist das, was vermeintlich klar und eindeutig schien, nicht eingetreten: Willibald Milde hat es nicht geschafft, wieder zum 2. Bürgermeister gewählt zu werden, Jörg Ruthrof auch nicht zum 3. Wie berichtet, hätte für diese Konstellation die Mehrheit aus CSU (11) plus Bürgermeister (1) plus Freie Wähler (2) sorgen können. Das hätte 14 Stimmen von 25 ergeben – eine satte Mehrheit.
Doch es kam ganz anders. Für die Wahl zum 2. Bürgermeister schlug CSU-Fraktionsvorsitzende Cornelia Griesbeck erwartungsgemäß ihren Fraktionskollegen Willibald Milde vor. Benjamin Waldmann (SPD) erklärte, er schlage direkt keinen Kandidaten vor, wünsche sich aber, dass der Wählerwille widergespiegelt werde. Jeder Gemeinderat durfte gewählt werden. Gewählt wurde geheim. Im ersten Wahlgang waren von 25 abgegebenen Stimmen 24 gültig. 12 Personen wählten Klaus Vogel, 11 Willibald Milde, 1 Benjamin Waldmann. Vogel hatte zwar mehr Stimmen, doch keiner der Kandidaten hatte die absolute Mehrheit. Damit musste ein zweiter Wahlgang folgen.
Stichwahl zwischen Vogel und Milde
Der nächste Wahlgang war also eine Stichwahl zwischen Vogel und Milde. Auch hier war wieder eine der 25 Stimmen ungültig, und jeder der beiden Kandidaten erhielt 12 Stimmen. Die Gemeindeordnung sieht für einen solchen Fall den Losentscheid vor. Gezogen wurde hierbei Klaus Vogel. Er war vor seiner gemeindepolitischen Auszeit in den vergangenen sechs Jahren, von 2002 bis 2008, schon einmal Zweiter Bürgermeister (unter Wolfgang Kelsch) gewesen.
Für die Wahl zum 3. Bürgermeister schlug SPD-Sprecher Benjamin Waldmann Willibald Milde (CSU) vor, Helmut Mederer seinen FW-Kollegen Jörg Ruthrof. Diesmal waren alle 25 Stimmen gültig. Auf Milde entfielen 20, auf Ruthrof zwei, jeweils eine Stimme erhielten Waldmann, Cornelia Griesbeck und Günter Haubner. Es sah so aus, als müsste sich Milde erst einen Ruck geben, damit er dieses Amt überhaupt annimmt. Doch er akzeptierte schließlich.
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